Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir leben in einem glücklichen Teil der Welt, wo viele beim Thema Essen und Trinken an neue Rezepte und Restaurants denken und nicht daran, wovon sie satt werden. Doch auch in Südbaden hat man schon unbeschwerter gespeist, ehe Kriege und Krisen Lebensmittelpreise steigen ließen und dem Genießen ein schlechtes Gewissen verpassten. Überfluss sorgt ebenfalls für Verdruss beim Genuss. Es gibt immer alles, aber vieles und vor allem zu viel von allem ist nicht gut für uns. Längst ist Übergewicht kein Zeichen mehr von Wohlstand, sondern häuft sich in schwierigen sozialen Verhältnissen. Je niedriger die Bildung, umso höher das Gewicht. In Unistädten wie Freiburg liegt dagegen vegane Ernährung ebenso im Trend wie Fasten – aus gesundheitlichen, politischen oder anderen Gründen. Darum und um viele andere kulinarische Themen geht es in dieser Ausgabe. Unsere Redaktion hat für den Schwerpunkt Kulinarik in Ernährungsstudien geschaut, mit Menschen aus der Gastronomie gesprochen, mehrere Betriebsrestaurants, einen Obstgroßmarkt, ein Weingut sowie ein Tabak- und Spirituosengeschäft besucht, kleine Manufakturen, die Pralinen, Kaffee, Schnaps, Miso sowie Würzsalz herstellen, porträtiert und ein Dutzend Genussprofis gefragt, was Genießen für sie bedeutet.
Ich hoffe, Sie genießen die Lektüre dieser Ausgabe. Als besondere Happen empfehle ich Ihnen jenseits des Schwerpunkts Kulinarik den Bericht über das Ende des Versandhändlers Waschbär, die Porträts der Wolfacher Seilerei und des Automatisierungsspezialisten Ernst Knoll Feinmechanik sowie das Interview zum Beginn der Vermarktung der Grundstücke in Freiburgs künftigem Stadtteil Dietenbach.
Viel Vergnügen dabei wünscht Ihnen.
Ihr Daniel Schnitzler, Herausgeber Netzwerk Südbaden