Sie heißen Sweetango oder Golden Delicious und wachsen in der Ortenau. Bevor sie im Supermarkt landen, durchlaufen sie Kühlräume, Sortieranlagen und Packstationen. Wir haben die Reise des Apfels im Obstgroßmarkt Mittelbaden in Oberkirch begleitet.
Text: Christine Weis • Fotos: Santiago Fanego
An diesem Dienstag Mitte September bleibt die Sonne hinter der Wolkendecke. Keiner der sogenannten goldenen Herbsttage. Dennoch läuft in der Ortenau die Apfelernte auf Hochtouren, der Regen stört nicht. Anders als bei Erdbeeren, die empfindlich auf Nässe reagieren, lassen sich Äpfel bei fast jedem Wetter pflücken. Am Obstgroßmarkt Mittelbaden (OGM) in Oberkirch ist Betrieb. Traktoren, Unimogs, Multifunktionsschlepper und Autos mit Anhängern voller Apfelkisten fahren zur Annahmestelle. Bevor die Früchte abgeladen werden, kontrollieren Mitarbeitende die Qualität, registrieren die Ware und versehen jede Partie mit einem Etikett. „So können wir jeden Apfel bis zum Erzeuger und sogar bis zur einzelnen Parzelle zurückverfolgen“, erklärt Produktmanager Colin Moldt. Bereits vor der Ernte entnehmen Kontrolleure Proben, messen den Zucker- und Stärkegehalt, prüfen die Festigkeit. Erst wenn das Ergebnis stimmt, gibt es grünes Licht zum Pflücken.
In einer der Lagerhallen schichtet ein Gabelstapler Kiste auf Kiste: Gala-Äpfel, jeweils ein Kubikmeter pro Einheit. Wenn der Raum mit 600 Behältern gefüllt ist, wird er verschlossen, auf drei Grad heruntergekühlt, Sauerstoff entzogen und damit der CO2-Gehalt erhöht. „So verlangsamen die Äpfel ihre Atmung und bleiben frisch“, erläutert Moldt. Bis zu zwölf Monate kann man die Äpfel lagern. Spätestens nach einem halben Jahr ist allerdings meist alles abverkauft. WEITERLESEN …




