Zwei Freunde aus dem Dreisamtal haben mit einer Idee den Markt für CNC-Maschinenzubehör aufgemischt. Während andere Start-ups mühsam Kundschaft gewinnen, Messen besuchen und Kaltakquise betreiben, verkauft sich die Klarsichtschutzscheibe von Insight KB fast wie von selbst.
Text: Christine Weis • Fotos: Santiago Fanego
Stephan Ketterer ist das, was man gemeinhin einen Tüftler nennt. Der 37 Jahre alte Industriemechaniker arbeitet seit zwanzig Jahren im Maschinenbau. Er nimmt Probleme nicht einfach hin, sondern sucht nach Lösungen. So auch in diesem Fall: Beim Fräsen und Bohren von Metall – dem sogenannten Zerspanen – sollte man den Bearbeitungsprozess durch das Fenster der CNC-Maschine beobachten können. Sollte. In der Praxis wird dieses jedoch von der spritzenden Kühlemulsion so undurchsichtig wie die Windschutzscheibe in der Waschanlage. „Um zu sehen, ob alles läuft, wird die Maschinentüre verbotenerweise häufig überbrückt und geöffnet. Eigentlich ist das aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, aber es passiert trotzdem“, berichtet Ketterer. Er wunderte sich schon lange darüber, dass es keine einfache Möglichkeit gab, das Kühlmittel abperlen zu lassen. Zu Beginn der Coronapandemie hatte er dann Zeit, der Frage nachzugehen. Er kontaktierte Daniel Braitsch mit seiner Idee, der ebenfalls das Potenzial darin erkannte: „Ich fand Stephans Einfall genial, und es gab tatsächlich eine Marktlücke dafür“, erinnert er sich. Die Dreisamtäler kennen sich seit Jahren und entwickelten nun in Ketterers Keller eine spezielle Folie, die wie ein Bullauge auf die Schutzverglasung der CNC-Maschine geklebt wird. Die beiden ergänzen sich: der eine mit technischem, der andere mit unternehmerischem Gespür. WEITERLESEN

