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Kampf der Hotelriesen – und ein Haus, das es nicht gibt

  • 16. März 2017
Die Budget-Hotellerie erobert den Standort Freiburg. Welche Folgen diese Wettbwerbsform hat, wird sich noch zeigen. Foto: Joseph Gonzales
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US-amerikanische Hotelketten entdecken Freiburg als Standort. Die britische Kette Premier Inn zieht nach. Der nicht offiziell bestätigte Standort dürfte nach Angaben auf Branchen-Websiten die Wentzingerstraße im Stühlinger sein.
Von Rudi Raschke und Katharina Müller
In den nächsten Jahren eröffnen gleich mehrere große Hotels in Freiburg. Darunter einige US-amerikanische Hotelmarken wie Holiday Inn Express (IHG), Super 8 (Wyndham) und Hampton by Hilton (Hilton). Die neuesten Zahlen der Freiburger Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) belegen die weiterhin hohe Zimmerauslastung in Freiburg. Anders als in anderen großen Städten gibt es in Freiburg bislang aber kaum Hotelketten. Der FWTM-Chef Bernd Dallmann ist sich sicher, dass die Investoren das südbadische Oberzentrum als „hidden champion“ einschätzen, mit der Folge, dass allein 2017 vier große Hotels in Freiburg eröffnet werden. „Außerdem gibt es bei den Hotelkonzernen einen Nachahme-Effekt: Manche investieren gerade dort, wo ihre direkte Konkurrenz hingeht.“ Genau das scheint in Freiburg gerade zu passieren: Insbesondere US-Hotelmarken expandieren. Hier haben sie ihre Standorte bereits festgelegt, teilweise direkt nebeneinander Hilton mit seiner Marke Hampton by Hilton beispielsweise strebt eine Expansion in Europa seit langem an. Wie das Handelsblatt berichtete, konnte die Hotelkette Städte in Europa erst nach 2006 in den Fokus nehmen, nachdem Marken und Namensrechte vom britischen Hilton-Konzern zurück gekauft wurden.
Der Hotelverband Deutschland (IHA) verweist auf die Daten von Tophotelprojects, eine GmbH, die Informationen über Hotelketten und weltweite Projekte generiert und sieht einen anhaltenden Trend für den deutschen Markt: Kleinere Betriebe wie Gasthöfe und Pensionen würden durch den starken Wettbewerb mehr verdrängt, der Anteil der Markenhotellerie wachse. Dabei erhöhe sich auch die Konzentration. Trotz der Überkapazitäten an einigen Standorten zeige sich die Hotellerie aber weiterhin investitionsfreudig.

Nachdem in Freiburg jetzt drei große amerikanische Hotelketten und das deutsche Motel One investieren wollen, zieht das britische Whitbread nach. Ende Januar wurde in einer Mitteilung der Hotelmarke öffentlich, dass auch in Freiburg und Essen „Premier Inn“-Hotels eröffnen werden. Die Grundstücke dafür seien bereits gekauft, beide in Bahnhofsnähe.
Der Hospitality-Konzern Whitbread sieht sich mit seiner Hotelmarke Premier Inn mit über 740 Hotels im Vereinigten Königreich als Marktführer. Wie es aussieht reagiert die britische Hotelkette jetzt auf die amerikanische Konkurrenz. Der bahnhofsnahe Standort in Essen ist inzwischen bekannt, zur Adresse in Freiburg, die ebenfalls in Bahnhofsnähe angekündigt war, schweigen der Konzern und seine deutsche PR-Agentur, was die gesamte Bekanntgabe seltsam erscheinen lässt.
Auch die Freiburg Wirtschaft Touristik Messe (FWTM) hat keinerlei Informationen zum angestrebten Hotelbau, der bis 2019 mit beachtlichen 180 Zimmern eingeweiht werden soll. Angesichts des Neubaus an der Stelle des „Rheingolds“ bei der Volksbank-Zentrale (dann 150 Zimmer) das nunmehr sechste Hotelprojekt, das der Stadt ins Haus steht. Entsprechende Branchen-Websites weisen das „Premier Inn“ in Bahnhofsnähe allerdings an der Wentzingerstraße 1 aus, etwa auf Höhe des Ernst & Young-Türmchens von der anderen Seite des Gleises, zwischen Lehener Straße und Egonstraße. Es schaut so aus, als nimmt damit nicht nur ein recht großformatiges Zwei-Sterne-Hotel im Ausgehviertel Stühlinger Gestalt an. Sondern insgesamt auch knapp 1200 neue Zimmer in vier Jahren, über 25 Prozent mehr als aktuell. Chance oder Risiko: Die Beherbergung in der Stadt wird sich mehr verändern als die Verantwortlichen derzeit abschätzen können.
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