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  • Sport 08/2025

Ehrenamtliche: Ohne sie geht nichts

  • 20. August 2025
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Sie schreiben Trainingspläne, regeln den Spielbetrieb, fahren Kinder zu Turnieren, organisieren Feste. Sie übernehmen das, wofür andere keine Zeit haben – oder keine Lust. Sie tun es freiwillig, weitestgehend unbezahlt, einfach so: Für den Verein, den Sport, die Erfolge und am Ende für die Gesellschaft. Wir haben Ehrenamtliche aus den Sportbereichen Fußball und Fechten getroffen.

Text: Christine Weis

Fechten in Waldkirch: Kleine Abteilung, große Erfolge

Im Rudi-Maier-Treff im Olympiahaus, der Geschäftsstelle des Sportvereins Waldkirch (SVW), riecht es noch nach frischer Farbe. Die blauen Stühle wirken unberührt, die Tische blitzblank. Die offizielle Eröffnung dieses Gedächtnisraums ist im September. Gleich am Eingang: eine Vitrine mit Pokalen und Medaillen des Namensgebers. Zwei Tafeln an den Wänden beschreiben das Leben und die sportlichen Erfolge des Ausnahmefechters, daneben sein Konterfei, flankiert von den Olympischen Ringen.

Rudi Maier schrieb Sportgeschichte. Er gewann internationale und nationale Titel, nahm 1972 an den Olympischen Spielen in München teil. Dann der schwere Schlag: Im selben Jahr erlitt er eine Querschnittslähmung. „Dennoch blieb er dem Verein bis zu seinem Tod im Jahr 2017 eng verbunden“, sagt Fechtabteilungsleiter Andreas Kaltenbach. Maiers außergewöhnliche sportliche Leistung unter Trainer Sepp Mack und das Meistern seines persönlichen Schicksals gelte es, zu wahren und als Vorbild der Jugend weiterzugeben, wie es mit dem jährlichen Rudi-Maier-Turnier oder dem neuen Treff geschieht, ergänzt Hubert Bleyer. Der 69-Jährige ist seit 30 Jahren SVW-Mitglied und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Fechtabteilung.

Andreas Kaltenbach (links) leitet die Fechtabteilung des SV Waldkirch. Hubert Bleyer kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit und Rudi Maier schrieb mit seinen Erfolgen Sportgeschichte. Foto: CW

An Maiers Erfolge reihen sich zahlreiche weitere an, die Bleyer alle aufzählt, darunter diese: Manfred Beckmann wurde 1977 Junioren-Vizeweltmeister. Esther Weber ist mehrfache Deutsche Meisterin im Rollstuhlfechten und Paralympics-Medaillengewinnerin, 1992 gewann sie etwa in Barcelona Gold. Jens Frohmüller holte 2010 EM-Bronze. Aktuell ist Mila Masinde deutsche U15-Vizemeisterin, Julia Ehlermann Vizemeisterin bei den Veteraninnen und Julius Ruppenthal, jetzt für Heidelberg startend, einer der besten Nachwuchstalente Deutschlands. Auch Alexandra Ehler vom TSV Bayer 04 Leverkusen lernte Fechten beim SVW. Die 30-Jährige belegte bei der EM 2023 den dritten Platz.

„Jede spätere Olympiasiegerin war irgendwann mal in Waldkirch.“ Hubert Bleyer

Das ist eine beachtliche Bilanz für die kleine Fechtabteilung. „Ohne das Ehrenamt wäre das alles nicht möglich“, betont Andreas Kaltenbach. Der 59-Jährige hat gleich mehrere Posten: Fechtabteilungsleiter und Vorstand des SVW, Mitglied im Förderverein Fechten sowie Sportwart beim Südbadischen Fechterbund. Wie viele Stunden er dafür aufbringt? Das habe er noch nie ausgerechnet, durchschnittlich um die 50 im Monat, schätzt er. Doch auf ihn allein komme es nicht an, der Verein lebe von den vielen Unterstützenden. „Im Mai haben wir an zwei Tagen die Deutsche U15-Meisterschaft ausgerichtet – undenkbar ohne die rund 50 freiwilligen Helferinnen und Helfer“, berichtet er. Von der Organisation im Vorfeld über Auf- und Abbau bis zum Kioskbetrieb brauche es viele Hände und Köpfe. Die Fechtabteilung hat rund 100 Mitglieder, 80 davon sind aktiv. Bezahlt ist nur einer: der Trainer mit einer 70-Prozent-Stelle. Ab September verstärkt ihn ein weiterer. „Wir wollen unser sportliches Niveau nicht nur halten, sondern ausbauen“, erklärt Kaltenbach. Nach wie vor stellt der Verein regelmäßig Jugendliche in den deutschen Ranglisten.

„Viele engagieren sich heutzutage nur noch projektbezogen, ohne eine dauerhafte Funktion zu übernehmen. Aber Hauptsache, sie helfen überhaupt mit.“ Andreas Kaltenbach

Seit 2001 kamen die Degenfechter aus der Orgelstadt jedes Jahr mit einer Medaille von Deutschen Meisterschaften zurück. Nachwuchsförderung gehört in Waldkirch seit der Gründung 1956 zur DNA, und der Standort ist als Nachwuchszentrum Leistungsfechten anerkannt. Alle zwei Jahre findet hier eine Deutsche Jugend-Meisterschaft statt. „Bis vor einigen Jahren auch der Junioren-Weltcup im Florett. Jede spätere Olympiasiegerin war irgendwann mal in Waldkirch“, sagt Hubert Bleyer. Doch der Nachwuchs falle nicht vom Himmel, man müsse einiges für ihn tun. Also organisiert der Verein regelmäßig Schnupper- und Anfängerkurse an Grundschulen, ehrenamtlich versteht sich.

Familie und Fahrdienst

Und wie akquiriert man Ehrenamtliche? „Sie kommen vorwiegend aus der Elternschaft, aber sie zu motivieren, ist nicht leicht“, sagt Andreas Kaltenbach. „Viele engagieren sich heutzutage nur noch projektbezogen, ohne eine dauerhafte Funktion zu übernehmen. Aber Hauptsache, sie helfen überhaupt mit.“

Beim FEchten geht es um Disziplin, Konzentration, Respekt und Rücksichtnahme. Foto: Hubert Bleyer

Andreas Kaltenbach und Hubert Bleyer kamen selbst über ihre Kinder zum Fechtsport. Als Kaltenbachs Tochter Philine in die zweite Klasse kam, wollte sie fechten. Der nächste Verein für die in Emmendingen lebende Familie war der SVW. Philine hat es bis in den Kader der U17-Nationalmannschaft geschafft. „Fechten ist ein großartiger Sport“, sagt Andreas Kaltenbach. Man lerne dabei Disziplin, Konzentration, Respekt und Rücksichtnahme. Wer die Planche betritt, grüßt sowohl den Kampfrichter als auch den Gegner; es gelten Etikette und hohe Sicherheitsstandards. Er ist überzeugt, dass Kinder und Jugendliche Sport im Verein treiben sollten, nicht nur aus gesundheitlichen, sondern vor allem aus sozialen Gründen. „Solange sie trainieren, stellen sie keinen Unsinn an und hängen nicht am Smartphone.“

Arno Heger: Fußball und Politik

Als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Freiburg ist Arno Heger beruflich stark eingespannt, dennoch investiert er rund 30 Stunden pro Woche in sein ehrenamtliches Engagement im Fußball und in der Politik. Die Funktionen des 54-Jährigen beim Südbadischen Fußballverband (SBFV) lesen sich wie das Inhaltverzeichnis einer langen Biografie: seit 1986 Schiedsrichter, seit 1992 Staffelleiter und Sportrichter, seit 2009 Bezirksvorsitzender des Fußballbezirks Freiburg, seit 2023 erster Vizepräsident. Außerdem agiert Heger seit 2007 als Bundesrichter des Deutschen Fußballbundes. „Das sind jährlich nur etwa fünf Fälle, dafür muss ich allerdings nach Frankfurt, aber die Verfahren sind meist schnell entschieden“, sagt Arno Heger beim Treffen Mitte Juli. Auch diese Fahrten gehören dazu, wie die vielen anderen Termine, die seinen Kalender in einen Flickenteppich aus Anlässen verwandeln: Ehrungen in Kiechlingsbergen, Sportfest Endingen, Jubiläumsfeier in Elzach, Bezirkstag in Bad Krozingen. Dazu kommen Sitzungen, Mails, Telefonate. Er erzählt das alles ohne Pathos, ohne sich wichtig zu machen. Als Bezirksvorsitzender trägt er Verantwortung für 80 ehrenamtliche Mitarbeitende sowie für den Spiel- und Staffelbetrieb von 153 Fußballvereinen von Herbolzheim bis Steinenstadt und von Breisach bis St. Peter.

„Ohne Ehrenamt gibt es keine Vereine. Ohne Vereine fehlt der gesellschaftliche Kitt.“ Arno Heger

Arno Heger ist neben weiteren Funktionen Vorsitzender des Fußballbezirks Freiburg. Früher leitete er bis zu 120 Spiele pro Jahr als Schiedsrichter, heute pfeift er noch Benefizspiele.

Das Argument, keine Zeit für ein Ehrenamt zu haben, empfindet der Familienvater häufig als vorgeschoben. Viele hätten schlichtweg keine Lust, sich zu engagieren und seien zu sehr mit sich selbst beschäftigt, meint er. Dabei hätten gerade Vereine eine wichtige gesellschaftliche Funktion. „Ohne Ehrenamt gibt es keine Vereine. Ohne Vereine fehlt der gesellschaftliche Kitt“, sagt Heger und betont: „Hier kommen unterschiedliche Menschen zusammen, man lernt Teamgeist, Verantwortung, hat Spaß und Bewegung.“

„Bürokratie darf nicht das Ehrenamt erdrücken.“ Arno Heger

Das Engagement lasse nach, das würden ihm auch viele Vereine rückmelden. „Früher sind die Eltern mit auf den Sportplatz gekommen, haben die Spiele verfolgt und bei Arbeiten angepackt. Heute bringen sie die Kinder und fahren gleich wieder weg.“ Einige würden lieber Geld zahlen, als Zeit zu geben. Doch es gibt auch positive Gegenbeispiele. Als Kiechlingsbergen jüngst seine Sportwochen veranstaltete, halfen über 150 Freiwillige mit. „Das gibt es zum Glück auch noch“, sagt Heger. Und es freut ihn, dass einige Klubs wieder mehr Zulauf haben, gerade jene, die sich zeitgemäß aufstellen. Zunehmende Anforderungen an die Vereine, etwa durch bürokratische Auflagen wie Sicherheitskonzepte, sieht Heger ebenfalls kritisch. „Unsere Ehrenamtlichen sollen den Spielbetrieb organisieren, sich um Nachwuchs kümmern und nicht seitenweise Steuerformulare ausfüllen. Bürokratie darf nicht das Ehrenamt erdrücken“, sagt der Jurist.

Spaß am Spiel für Aktive und Zuschauer in der Bezirksliga FReiburg: Hier am 15. Mai 2025 traten die SG Simonswald/Obersimonswald gegen den TV Köndingen an. Foto: Richard WEis

Pfeifen für Fairplay

Arno Hegers Heimatverein war der VfR Merzhausen. Seine aktive Spielerkarriere endete nach einen Skiunfall vorzeitig in der C-Jugend. Doch der Verein suchte dringend Schiedsrichter und fragte ihn, ob er sich das zutraue, obwohl er erst 15 war. Die Ausbildung war kompakt: Zwei Wochenenden Schulung mit theoretischem Regelunterricht, praktischen Beispielen und 2000 Meter-Testlauf. „Plötzlich musste ich in Sekundenschnelle Entscheidungen auf dem Platz treffen, die Spieler waren meist viel älter als ich“, berichtet Heger. Seine erste Rote Karte zog er in Hecklingen. Derjenige mit Platzverweis war Anfang vierzig. In Wildtal stand eine Torfrau im Kasten, die bereits über fünfzig war, erzählt der Anwalt. Sein Vater begleitete ihn anfangs. „Er hat mir Feedback gegeben und berichtet, wie die Zuschauer die Spielszenen am Spielfeldrand diskutiert haben.“ Heger pfiff bald in der Verbandsliga, der vierthöchsten Spielklasse. Als Schüler und Student leitete er bis zu 120 Spiele pro Jahr. Die Aufwandsentschädigung lag bei 60 Mark, später 70 Euro.

Seit einem Jahr hat Arno Heger als Freiburger Stadtrat für die CDU ein weiteres Ehrenamt. Bürgermeister Stefan Breiter habe ihn bei einer Sportveranstaltung in Opfingen angesprochen, ob er sich für die Kommunalwahl aufstellen lasse. Er habe zugesagt, hätte aber nicht gedacht, dass er auch gewählt werde. „Wenn ich ehrlich bin, dann zieht ein Ehrenamt das nächste nach“, sagt er.

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