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  • Kulinarik 10/2025
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Klettgau: Guter Wein am hohen Rhein

  • 21. Oktober 2025
Weinreben
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Baden glänzt mit vielen Wein­regionen, doch der Klettgau bleibt oft unbeachtet. Dabei wachsen an den Hängen am Hochrhein zwischen Waldshut und Bodensee gute Tropfen. Familie Gromann kultiviert hier Biowein und überrascht mit einer Vinothek im Rebberg sowie ungewöhnlichen Sorten, die eher nach Sizilien als nach Schwarzwald klingen.

Text: Christine Weis • Fotos: Santiago Fanego

Sanfte Hügel, ein paar Ortschaften, die an einem vorbeiziehen, als hätten sie sich im Stillen damit abgefunden, immer nur Durchgangsstation zu sein. Zwischen Waldshut und dem Bodensee liegt eine Gegend, die selten auf der Weinlandkarte Badens auftaucht. Warum eigentlich, fragt man sich angesichts von Rebbergen und der schönen Landschaft. Geografisch erstreckt sich der Klettgau über die Schweizer Grenze hinweg bis zu den Höhenrücken des Randens und fast bis zum Rheinfall in Schaffhausen. Benannt ist die Region nach der gleichnamigen Gemeinde, die aus den Ortsteilen Erzingen, Grießen, Geißlingen, Rechberg, Riedern am Sand, Bühl und Weisweil besteht.

In Rechberg besuchen wir das Bio-Weingut Gromann. Da die Weinhütte im Rebberg keine Adresse hat, schickt Gabriele Gromann eine Wegbeschreibung. An der kleinen Kirche im Ort biegt man ab. Nach den letzten Häusern führt ein asphaltierter Landwirtschaftsweg weiter und dann geht es in einer Stichstraße steil den Hang hinauf. Zwischen Rebstöcken und Obstbäumen taucht die Szenerie auf: eine Holzhütte mit Glasfront, davor ein Sonnensegel, Gartenmöbel und Weinfässer mit Flaschen darauf, wie Skulpturen arrangiert. Von hier oben öffnet sich der Blick weit über die Felder. Im Hintergrund ragt der schneebedeckte Säntis zwischen den bewaldeten Vorbergen auf, als hätte jemand ein Bühnenbild hinter die Landschaft geschoben.

Gabriele und Christian Gromann schenken ihre Bioweine in einer Rebhütte aus.

Es ist 13 Uhr, in einer Stunde startet wie jeden Freitag der Weinverkauf. Gabriele und Christian Gromann richten Gläser, stapeln Weinkisten und stellen Flaschen kalt. Essen wird nur auf Bestellung und bei besonderen Anlässen angeboten. Manchmal gibt es Käsefondue in der Hütte mit ihren 48 Plätzen an zwei langen Holztischen. Ansonsten gilt das Prinzip: Alle bringen sich ihr Essen mit – gerne auch Picknickkorb und Decke. „Vergangene Woche war eine Gruppe junger Frauen zu Besuch. Sie hatten von gefüllten Blätterteiggipfeln bis Obstsalat ein ganzes Menü dabei“, erzählt Gabriele Gromann. Besonders gefällt ihr, dass die Gäste mitei­nander ins Gespräch kommen. Oft teilen sie ihre Speisen, und so wandern Pizza, Kartoffelsalat oder Schokokuchen hin und her. Paare ziehen sich mit einer Flasche Wein in die Reben zurück. „Jede und jeder soll nach seiner Façon genießen“, findet sie.

Die Gromanns schenken Weine mit ansprechenden Namen aus: Rendezvous, Sonnengott, Charmeur, Kavalier, Franzose oder Schmeichler. Mit etwas Glück gibt es auch den einzigen Sekt des Hauses, der limitiert und nur in der Magnumflasche zu haben ist. Er heißt „Der Moment“ und ist ein Cuvée aus Spätburgunder, neueren, pilzresistenten Sorten wie Gris und Muscaris, traditionell in der Flasche vergoren. „Der Name kam mir, als wir hier eine freie Trauung hatten und dieses Lied von Andreas Bourani lief“, erzählt Gabriele Gromann. Sie zitiert die Songzeile: „Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben, auf den Moment, der immer bleibt.“ Dann fügt sie hinzu: „Das ist doch genau der Augenblick, in dem man eine Flasche Sekt öffnet.“ Es ist spürbar, wie viel Freude es ihr macht, Gäste zu bewirten und Feste zu feiern. Zweimal im Jahr veranstaltet sie auch ein Rockkonzert an der Hütte. „Die Menschen sollen sich wohlfühlen und genießen“, betont sie.

Die wichtigste Arbeit findet draußen statt. Im Keller reifen dann die Weine in den Tanks.

Biopionier mit Vorliebe für untypische Reben

„Ich baue nur Wein an, der mir selbst schmeckt“, sagt ihr Mann Christian Gromann. Dazu gehören auch Sorten, die für die Region eher unüblich sind wie Syrah, Merlot und Helios. Letzterer ist eine pilzwiderstandsfähige Sorte, die Anfang der Siebzigerjahre am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet wurde. Es ist eine Kreuzung aus Müller-Thurgau, Ruländer, Riesling und Seyve-Villard, benannt nach dem griechischen Sonnengott Helios, erklärt Gromann. Er setzt auf Bioanbau: Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, Herbizide oder Mineraldünger kommen für den 60-jährigen Winzer nicht infrage. „Gegen Mehltau spritze ich Schwefel oder Kupfer, aber nur, wenn es zu viel regnet.“

Christian Gromann stammt aus Nack, der Ort liegt rund 20 Kilometer von Rechberg entfernt. Seine Eltern hatten kein Weingut. Der Nachbar Theo Rieger vom Gasthaus Kranz hingegen schon. „Er war mein Mentor“, erzählt Gromann. „Ich durfte ihm schon als kleiner Junge im Weinkeller helfen, Flaschen abfüllen, Holzfässer ausbürsten, so was eben.“ Später hat er dort auch seinen ersten eigenen Spätburgunder gekeltert. Er machte eine Lehre als Weinküfer und arbeitete bei einem Weingut im schweizerischen Hallau. Nebenher pachtete er Rebstücke, kelterte eigenen Wein, baute die alte Rebhütte zum Ausschank und Verkaufsraum um. Seine Frau Gabriele habe ihn dabei immer unterstützt. Die beiden seien seit über 30 Jahren ein gutes Team. Seit 2010 ist Christian Gromann selbstständig, Gabriele arbeitet weiterhin in Teilzeit in einem Bürojob. Die Arbeit draußen im Weinberg und der Kontakt mit der Kundschaft seien für sie der perfekte Ausgleich.

„Im Klettgau wurde hauptsächlich Müller-Thurgau und Spätburgunder angebaut. Ich wollte jedoch etwas anderes machen“, sagt Christian Gromann. Mit Piwi-Reben, Bio-Anbau und ungewöhnlichen Sorten gilt er heute als Pionier im Klettgau. Den ersten Merlot pflanzte er im Jahr 2000 – inspiriert von einem Urlaub im Tessin, als ihm ein Kellner Merlot-Rosato zum Fischgericht empfahl. Der Merlot gedieh von Anfang an. Schwieriger war der Syrah. „Sieben Jahre haben wir gebraucht, bis die Stöcke groß wurden“, erinnert sich Gromann. „Dann gab es einmal minus 20 Grad, das hat die Pflanzen gekillt. Aber ich habe nachgelegt.“ Inzwischen trägt die Rebe zuverlässig. Ausgebaut wird sie nicht im Barrique. „Der Wein soll fruchtig schmecken und nicht nach Holz.“

Gabriele und Christian Gromann schenken in und vor der Rebhütte ihren Wein aus – immer mit Fernblick.

Insgesamt bewirtschaften die Gromanns fünf Hektar Rebfläche mit 13 Sorten. Neben Klassikern wie Grauburgunder, Chardonnay und Spätburgunder wachsen hier weitere regionale Exoten wie Cabernet Cortis und Souvignier Gris. Der jährliche Ertrag liegt bei 20.000 bis 25.000 Litern. „Mehr wollen wir nicht, es geht uns nicht um Masse, sondern um gute Qualität“, betont der Winzer. Diese Freiheit hätten sie, weil ihr Betrieb klein und unabhängig sei. 80 Prozent der Weine vertreiben das Paar direkt in der Hütte, außerdem beliefern sie einige Bioläden in der Region und haben seit Corona einen Onlineshop. Der Weißwein ist jedes Jahr schnell ausverkauft, ebenso der Sekt. „Den Rotweinen würden ein paar Jahre mehr Lagerzeit guttun, aber wir verkaufen sie vorher“, berichtet Gabriele Gromann. Ihr Mann ergänzt: „Der 2023er Merlot schmeckt jetzt schon. Man sollte ihm allerdings vor dem Trinken ein paar Stunden Luft geben.“

Ausgebaut werden die Weine einige Kilometer entfernt in einer Halle im Gewerbegebiet von Grießen. In großen Edelstahltanks gärt die neue Ernte. In einem Bottich liegen frisch gepresste Chardonnay-Trester, in den Kühlräumen lagen Weinkisten. „Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit der Lese. Es wird ein guter Jahrgang 2025“, sagt Gromann. 2024 sah es anders aus: Frostschäden reduzierten die Ernte um 80 Prozent. „Im Biobereich muss man auf so einen Ausfall immer gefasst sein.“

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