ANZEIGE | Die Hilfsorganisation Caritas international, die ihren Hauptsitz in Freiburg hat, engagiert sich als Unternehmenspartner beim Kongress „Power for the Future“ über zukunftsfähige Organisationen, Teams und Menschen, den das Coachingzentrum Freiburg am 7. und 8. Mai im Forum Merzhausen veranstaltet. Hier erklärt Oliver Müller, Leiter Caritas international, wie Zukunftsfähigkeit bei ihnen gelebt wird.
Was bedeutet Zukunftsfähigkeit für Caritas international?
Oliver Müller: Es heißt für uns, Menschen in Not heute wirksam zur Seite zu stehen – und zugleich Strukturen zu stärken, die langfristige Perspektiven eröffnen. Es geht darum, unsere Arbeit stetig zu reflektieren, aus Krisen zu lernen und unsere Partner weltweit so zu unterstützen, dass sie auch morgen handlungsfähig bleiben.
In Ihrer Arbeit sind Sie nah an globalen Krisen. Wie beeinflusst das Ihren Blick auf resiliente Organisationen?
Müller: Resilienz ist für uns kein theoretisches Konzept, sondern gelebte Realität. In vielen unserer Projekte erleben wir, wie Partnerorganisationen trotz widrigster Umstände handlungsfähig bleiben – oft mit sehr begrenzten Mitteln. Das inspiriert uns, unsere eigene Resilienz zu stärken: durch Klarheit im Sinn, starke Netzwerke und die Fähigkeit, mit Unsicherheit umzugehen. Ein Beispiel: In Afghanistan mussten unsere Partner 2021 innerhalb kürzester Zeit ihre gesamte Arbeit umstellen. Dass sie das geschafft haben, lag an der starken Verankerung in der Bevölkerung, an langfristigem Vertrauensaufbau und an einer flexiblen Organisation, die schnelle Entscheidungen ermöglicht.

Dr. Oliver Müller ist Leiter von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, und Vorstand Internationales, Migration und Katastrophenhilfe des Deutschen Caritasverbandes.
Welche Rolle spielen Sinn, Vertrauen und Agilität, die drei wesentlichen Themen des Kongresses, bei Caritas international?
Müller: Der Sinn unserer Arbeit ist für alle spürbar. Vertrauen prägt unsere Zusammenarbeit – mit Partnern ebenso wie intern. Und Agilität bedeutet für uns, Entscheidungen dort zu treffen, wo die Lage am besten eingeschätzt werden kann – auch wenn das heißt, eingefahrene Wege zu verlassen.
Wie geht Ihre Organisation mit Veränderungen um – intern wie extern?
Müller: Veränderung ist unser Alltag – in Gestalt von Krisen, politischen Entwicklungen und auch technologischen Trends. Entscheidend ist, dass wir Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Lernchance sehen. Das gilt für unsere internationale Projektarbeit genauso wie für interne Prozesse, etwa bei der Digitalisierung oder in der Teamorganisation. Als die Pandemie 2020 plötzlich viele unserer internationalen Partner in den Lockdown schickte, haben wir innerhalb von Tagen unsere Projektlogik angepasst und viele Maßnahmen digital oder kontaktlos weitergeführt – in Jordanien zum Beispiel psychosoziale Beratungen für Geflüchtete via Messenger angeboten.
Welches Ihrer Projekte steht besonders für Zukunftsfähigkeit?
Müller: Ein Beispiel ist unsere langjährige Arbeit im Irak. Dort unterstützen wir nicht nur akut vom Krieg betroffene Menschen, sondern fördern auch den Wiederaufbau von Gemeinschaften – mit psychosozialer Begleitung, Bildung und Existenzsicherung.
Wie fördern Sie Verantwortung und Selbstorganisation in Teams?
Müller: Gerade im internationalen Kontext ist es wichtig, Räume zu schaffen, in denen Teams selbstbestimmt handeln können. In der Demokratischen Republik Kongo beispielsweise arbeitet das Team eng mit lokalen Fachkräften zusammen, um inhaftierte Kinder zu unterstützen. Die Kolleginnen vor Ort treffen viele Entscheidungen eigenverantwortlich – etwa darüber, welches Kind zuerst rechtlichen Beistand erhält oder wie Familien am besten erreicht werden.
Wie möchten Sie sich als Organisation weiterentwickeln, um die Zukunft weiterhin mitgestalten zu können?
Müller: Wir wollen noch konsequenter von unseren Partnern vor Ort lernen, noch besser zuhören und lokale Expertise in den Mittelpunkt rücken. In Kolumbien entwickeln wir beispielsweise Projekte gemeinsam mit ehemaligen Binnenvertriebenen. Das erfordert neue Denk- und Entscheidungsprozesse bei uns.
Warum beteiligen Sie sich als Unternehmenspartner am Kongress Power for the Future?
Müller: Weil wir überzeugt sind, dass gesellschaftlicher Wandel nur im Zusammenspiel gelingt – zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kirche und Politik. Als Hilfswerk bringen wir eine besondere Perspektive mit: die der gelebten Solidarität. Außerdem wollen wir zeigen, dass Organisationen wie unsere viel lernen können – etwa über Führung, Innovation und Zusammenarbeit in komplexen Systemen.
Welche Impulse wünschen Sie sich vom Kongress – für sich selbst und Ihre Organisation?
Müller: Ich wünsche mir Inspiration, die bleibt – nicht nur schöne Worte, sondern konkrete Impulse für unser Handeln. Vielleicht auch Irritationen, die uns herausfordern, Gewohntes zu hinterfragen. Und ich wünsche mir den Mut, bei allem Wandel dem Menschlichen treu zu bleiben. Technologie, Strukturen und Prozesse sind wichtig – aber am Ende entscheidet Haltung: Wie wir miteinander umgehen.
Informationen zum Programm, den Partnerangeboten, Tickets und Preisen des Kongresses „Zukunftsfähige Organisationen, Teams und Menschen“ am 7. und 8. Mai 2025 im Forum Merzhausen gibt es unter

PR-Dossier: Coachingzentrum Freiburg