ANZEIGE | Wie können Unternehmen und Organisationen die derzeit vielfältigen Herausforderungen meistern? Das zeigt zum dritten Mal der Kongress, den das Freiburg Institut mit Partnern veranstaltet. „Power for the Future – Zukunftsfähige Organisationen, Teams und Menschen“ findet Anfang Mai im Forum Merzhausen statt, und auf dem vielfältigen Programm steht unter anderem eine Keynote der Zukunftsforscherin Anabel Ternès zum Thema „Vertrauen: Die Währung, um Krisen in Chancen zu verwandeln“. Felix Pritschow, einer von gut zwei Dutzend Mitgliedern des Coachingzentrums Freiburg, im Gespräch mit Anabel Ternès.
Felix Pritschow: Neben Sinn und Agilität ist Vertrauen einer der Faktoren, die im Mittelpunkt unserer Kongresse zur Zukunftsfähigkeit stehen. Wie definieren sie Vertrauen im Zusammenhang mit Führung und Innovation?
Anabel Ternès: Vertrauen hat ja schon vom Wortlaut her mit trauen zu tun – Mut haben, jemandem oder sich selbst etwas zutrauen, Verantwortung geben. Nur mit Vertrauen lassen sich die gegenwärtigen Multikrisen meistern. Es ist eine ganz entscheidende Voraussetzung für Transformation – wie ein kindliches Urvertrauen, und das fängt oben an: Ein Team merkt es, wenn eine Führungskraft kein Vertrauen in sich selbst hat. Die Individuen müssen wissen, dass das Unternehmen sie sieht und dass es sich lohnt, Leistung zu bringen. Umgekehrt muss sich das Unternehmen darauf verlassen können, dass die Mitarbeitenden bleiben. Auch nach außen ist Vertrauen eine wichtige Währung für Unternehmen. Es garantiert Echtheit, gerade in Zeiten von Greenwashing, Fake News und der wachsenden Bedeutung von KI.
Pritschow: Vertrauen braucht Verhaltensweisen, die es erzeugen. Wir beobachten allerdings, vor allem seit der Pandemie, in vielen Organisationen sehr kurze Zündschnüre, oft bringt dann ein Tropfen das Fass zum Überlaufen. Machen diese Überlastungssituationen Vertrauen zunichte?
Ternès: Einmal verspieltes Vertrauen ist zumindest sehr schwierig zurückzugewinnen. Gerade angesichts der derzeitigen Ver-änderungen erscheint vielen vieles wackelig. Die Menschen verankern Ungewissheiten und Ängste im Unterbewusstsein, einige Medien verstärken dies noch. Das hat auch mit mangelndem Vertrauen zu tun und birgt die Gefahr, dass die Situation implodiert. Die stark steigende Zahl von Krankmeldungen zeigt dies.

Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg (42) gilt als eine der führenden Zukunftsforscherinnen Deutschlands. Sie ist serielle Gründerin, Autorin und Speakerin. Sie leitet das SRH Institut für Innovation und Nachhaltigkeitsmanagement in Berlin, hat in mittelständischen Firmen bis Konzernen Top-Management-Positionen innegehabt und kennt deshalb die Themen verschiedener Unternehmensgrößen.
Pritschow: In welcher Balance können Vertrauen und Unsicherheit stehen, oder anders gefragt: Müssen Menschen manche Situationen aushalten?
Ternès: Absolut. Es ist richtig, auch zuzumuten. Risiken und Unwägbarkeiten auszuhalten. Aber das müssen Organisationen kommunizieren. Bei einem in vierter Generation geführten Familienunternehmen, das starke Einbußen durch Lieferkettenschwierigkeiten hatte, habe ich beispielsweise erlebt, dass der neue CEO den Mitarbeitenden mehr Verantwortung gegeben und damit zugleich Risikobereitschaft eingefordert hat. Das war für einige eine Zumutung, weil sie nicht darauf vorbereitet waren. Und manchen lehnten die Verantwortung auch weiterhin ab –so etwas gehört zur Diversität: Jeder ist anders.
Pritschow: Und wie steht es um das Vertrauen unter verschiedenen Organisationen eines Ökosystems?
Ternès: Früher hat man sich als Konkurrenz gesehen – zwischen Unternehmen und auch zwischen den Abteilungen innerhalb eines Unternehmens – und dadurch viele Synergien verschwendet. Die Transformationen erfordern jetzt mehr Zusammenarbeit, beispielsweise die gemeinsame Nutzung von Daten, und dafür muss das Vertrauen der Einheiten zueinander gestärkt werden. Das setzt ein großes Umdenken voraus und ist sehr emotional, denn es hat mit Autoritäten, Führungsbildern und Herrschaftswissen zu tun. Stärke auf Augenhöhe ist nicht einfach und fordert viel Kraft – das müssen viele erst lernen.
Pritschow: Stichwort Wissen: Auch da zeigt sich, dass Silodenken einengt. Was sind die Voraussetzungen, dass Wissen kollaborativ geteilt werden kann?
Ternès: Damit sich Kollaboration umsetzen lässt, muss die Gemeinsamkeit im Mittelpunkt stehen. Das müssen Unter-nehmen verstehen und belohnen. Und vielleicht braucht es für das neue Miteinander auch neue Namen, die das alte Kampfvokabular ablösen.

Die Zukunftsforscherin Anabel Ternès hält beim Kongress „Power for the Future. Zukunftsfähige Organisationen, Teams und Menschen“ am 7. und 8. Mai 2025 im Forum Merzhausen am Morgen des zweiten Tages die Keynote: „Vertrauen. Die Währung, um Krisen in Chancen zu verwandeln“. Mehr Informationen dazu sowie zum gesamten Programm, den Partnerangeboten, Tickets und Preisen gibt es unter
PR-Dossier: Coachingzentrum Freiburg