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Work Art: Von der Bühne zum Beruf 

  • 2. März 2023
Teilnehmer work art auf der Bühne
Am Ende der Maßnahme führen die Teilnehmenden ihr Theaterstück öffentlich auf. Foto: defakto
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Das Coaching- und Theaterprojekt Work Art der Defakto GmbH unterstützt Erwerbslose, die von Grundsicherung leben, beim Einstieg in Ausbildung, Berufsqualifizierung und bei der Jobsuche. Ein Besuch bei Menschen, die unter dem Stigma „arbeitslos“ leiden – und es nicht sein wollen.  

VON CHRISTINE WEIS

„Ich bin Kurdin“, sagt Özlem. Sie sei froh, das in Deutschland offen sagen zu können. In der Türkei war es nicht möglich. Wenn um neun Uhr das Integrationsprojekt Work Art im Theaterraum des Lörrachers Kulturzentrums Nellie Nashorn beginnt, hat die 40-Jährige schon einen Putzjob hinter sich. Sie ist alleinerziehend, eines ihrer beiden Kinder macht seit Kurzem eine Ausbildung, das andere studiert. Özlem hat schon viel gearbeitet: Sie war im Altenpflegeheim oder in der Fabrik angestellt. Der Lohn war immer gering, denn sie hat keine Ausbildung. Wegen der Kinder war sie lokal gebunden und auf Teilzeit beschränkt. Die Mehrfachbelastung führte zu gesundheitlichen Problemen. Sie sei auf staatliche Unterstützung angewiesen, nicht weil sie nicht arbeiten wollte, sie konnte schlicht nicht mehr. „Durch den Kurs bei Defakto habe ich wieder Kraft und die Hoffnung, eine passende Stelle zu finden.“ Der Gedanke, noch zwanzig Jahre zu arbeiten, machte ihr vor ein paar Wochen noch Angst, heute denkt sie: „Ich schaffe das.“ 

„Durch den Kurs bei Defakto habe ich wieder Kraft und die Hoffnung, eine passende Stelle zu finden.“

Özlem
Im Theaterspiel werden Rollen ausprobiert: eine übung für sicheres Auftreten. Foto: Defakto

Özlem ist eine von neun Teilnehmenden des vom Jobcenter Lörrach finanzierten Work Art Kurses, an dessen Ende im Sommer ein Theaterstück aufgeführt wird. Es ist eines von mittlerweile 30 bundesweiten Projekten der Bildungseinrichtung Defakto mit Hauptsitz in Bochum. In Lörrach ist Defakto seit 2019 aktiv. Mit Titisee-Neustadt gibt es einen weiteren Standort in Südbaden. Neben der Theaterarbeit stehen Bewerbungscoaching, Gesundheitstraining und betriebliche Praktika auf dem Programm. „Es geht uns darum, dass die Teilnehmenden ihre Stärken und Fähigkeiten kennenlernen. Und wir vermitteln ihnen, dass sie selbst Akteure ihres Lebens sind und nicht von außen bestimmt werden“, sagt Luise Groß, Sozialarbeiterin und Projektleiterin. 

„Es wird immer über uns gesprochen, selten mit uns. Keiner fragt: Warum bist du arbeitslos.“

Christof

Doch gerade von außen fühlen sich die Teilnehmenden diskriminiert. Die Diskussion um das neue Bürgergeld hat das schiefe Bild vom „Arbeitslosen in der Hängematte“ wieder ins Rampenlicht gezerrt. Von Stütze zu leben, ist für Christof ein Stigma, egal ob es Hartz IV oder Bürgergeld heiße. „Man beschimpft uns als faul und wirft uns vor, dass wir auf Staatskosten Partys feiern.“ Der 39-Jährige ärgert sich über viele Medien und öffentliche Debatten, in denen selten diejenigen zu Wort kommen, die es wirklich betrifft. „Es wird immer über uns gesprochen, selten mit uns. Keiner fragt: Warum bist du arbeitslos.“ 

Arbeitslos ist kein Hobby

Sven erzählt offen über seine Situation. Der 47-Jährige hat Bankkaufmann gelernt und war in verschiedenen Branchen tätig. Der gesellschaftliche Leistungsdruck habe ihn belastet. „In unserem System wird man danach beurteilt, was man tut und nicht danach, wer man ist“, sagt Sven. Er warte seit Langem vergeblich auf einen Therapieplatz. In der Work Art Maßnahme schöpfe er Mut. Dennoch ist er skeptisch, ob der Arbeitsmarkt einen Job, der zu ihm und seinen Kräften passt, überhaupt bereithält.  

„In unserem System wird man danach beurteilt, was man tut und nicht danach, wer man ist.“

Sven

Bürgergeld heißt der neue Regelsatz der Grundsicherung für Arbeitslose seit dem 1. Januar. Es löst meist das Hartz IV genannte Arbeitslosengeld II ab. Die Leistungsempfänger erhalten seit Januar monatlich 53 Euro mehr, in Summe 502 Euro. Rund 3,8 Millionen Erwerbsfähige beziehen in Deutschland das Bürgergeld. Darunter auch Jacinta. „Durch die gestiegenen Preise ist die Erhöhung am Ende eine Nullnummer“, sagt die studierte Ethnologin. Bürgergeld höre sich zwar besser an, ob es das auch wirklich ist, müsse sich noch zeigen. Vieles sei noch unklar, beklagt die 28-Jährige. 

Zur Klarheit einige Fakten: Mit dem Bürgergeld-Gesetz will die Ampelregierung erreichen, dass sich Erwerbslose stärker auf Qualifizierung und Arbeitssuche konzentrieren können. Das Gesetz ging letzten Herbst im Bundesrat zunächst nicht durch. CDU und CSU blockierten. Geeinigt hat man sich auf einen Kompromiss. Deshalb bestehen weiterhin Sanktionen, wenn etwa Termine nicht eingehalten oder eine Weiterbildung nicht angetreten wird. Und das Schonvermögen beträgt 40.000 Euro statt der vorgesehenen 60.000 Euro. Die Karenzzeit, in der Betroffene das Geld behalten können, wurde von den geplanten 24 Monaten auf ein Jahr verkürzt. Neu ist, dass der sogenannte Vermittlungsvorrang entfällt. Es muss nicht mehr jeder Job angenommen werden. Ab Juli gibt es 150 Euro Weiterbildungsgeld. Lohnzuschuss für Arbeitgeber, die Arbeitslose einstellen, wird dauerhaft gezahlt. Und es soll individuelle Betreuung für Menschen in schwierigen Lebenslagen geben. 

„Durch die gestiegenen Preise ist die Erhöhung am Ende eine Nullnummer.“

Jacinta

Individuelle Begleitung ist das, was Luise Groß und ihr Team in den Work Art Projekten anbieten. „Wir versuchen auf die Bedürfnisse und die jeweilige Lebenssituation jedes Einzelnen einzugehen und führen gleichsam unterschiedliche Menschen als Gruppe zusammen“, sagt Groß. Die Theaterarbeit stärke den Teamgeist, das Selbstbewusstsein und schule die Ausdrucksfähigkeit. „Jeder soll seine Rolle finden, das Stück funktioniert aber nur mit allen zusammen“, erklärt Theaterpädagoge Holger Wagner. „Dabei muss man nichts wissen, denn jeder bringt schon alles mit, was es fürs Theater braucht, nämlich sich.“  

„Wir versuchen auf die Bedürfnisse und die jeweilige Lebenssituation jedes Einzelnen einzugehen und führen gleichsam unterschiedliche Menschen als Gruppe zusammen.“

Luise Groß, Projektleiteirn Art Work

Am Ende der Maßnahme geht der Theatervorhang auf und bestenfalls auch eine berufliche Perspektive. In Zahlen ausgedrückt: Im Schnitt beginnen 32 Prozent der Defacto-Teilnehmenden nach der Maßnahme eine sozialversicherungspflichte Beschäftigung und Ausbildung. 46 Prozent erlangen andere sinnvolle Tätigkeiten wie zum Beispiel ein Langzeitpraktikum in einem Betrieb mit Integrationswahrscheinlichkeit, eine geförderte Umschulung oder eine aufbauende Weiterbildung. Luise Groß sieht noch andere Erfolge, die sich nicht in harten Fakten, sondern in sozialen Aspekten zeigen: „Manche übernehmen ein Ehrenamt, strukturieren ihren Alltag neu, finden eine eigene Wohnung, beginnen eine Therapie oder knüpfen Netzwerke.“ 

„Jeder soll seine Rolle finden, das Stück funktioniert aber nur mit allen zusammen.“

Holger Wagner, Theaterpädagoge

Netzwerken steht auch auf der Agenda von Defakto. Das Konzept von Work Art sieht einen Austausch mit Unternehmen, Interessenverbänden, Fachdiensten, Vertretern aus Politik und Kommune sowie anderen Multiplikatoren vor. Am 16. März von findet das nächste Treffen von 10.30 bis 12 Uhr im Kulturzentrum Nellie Nashorn statt. Die Kursteilnehmenden zeigen einen Ausschnitt ihrer Arbeit und suchen das Gespräch mit jenen, die nicht über sie, sondern mit ihnen reden wollen. Denn hier kann jeder sagen, was er ist. Wie Özlem, sie ist Kurdin und wieder hoffnungsvoll. 

Weitere Informationen zum Netzwerktermin und Anmeldung: gross@defakto.org 

Die vollständigen Namen der Teilnehmenden sind der Redaktion bekannt. Im Text werden nur die Vornamen genannt.

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