Bürgermeister Schuster war begeistert, dass hier erstmals ein Handwerker aus der Stadt am Rhein namentlich fassbar wird. Jenisch bedauerte, dass trotz der bemerkenswerten Funde die eigentliche Produktionsstätte, die Tonmischgruben und der Brennofen auf dem Grundstück nicht erfasst werden konnten. Vermutlich lag an der Marktstraße lediglich das Kontor des Handwerkers in dem auch die Formen für die Ofenkacheln hergestellt wurden. Unweit der Grabungsstätte wurde schon 1984 beim Neubau des Rathauses der Werkplatz eines Hafners dokumentiert. Vieles spricht dafür, dass beide Fundstelle zum selben Betrieb gehört hatten.
Hintergrundinformation:
Seit drei Jahren werden im Rahmen der Stadtsanierung archäologische Untersuchungen auf einer Fläche von 4500 Quadratmeter an der Schlüsselstraße/Metzgerstraße in Neuenburg am Rhein durchgeführt. Zurzeit liegen bemerkenswerte Baustrukturen frei, die bis in das 12. Jh. zurückreichen. Ebenso zeichnen sich die Zerstörungshorizonte und der darauf folgende Wiederaufbau des 17. Jahrhunderts und des II. Weltkrieges ab.Über die Ergebnisse der Grabung wird über Banner in deutschen und französischen Erläuterungen am Bauzaun berichtet. Die Ergebnisse der Grabung sollen am Tag des Offenen Denkmals am 13. September 2015 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
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