Lungenkrebs bleibt oft lange Zeit unbemerkt, denn es gibt bei dieser Erkrankung keine Frühwarnzeichen. Im Gegensatz zu Krebsarten wie Brust-, Darm- oder Prostatakrebs bietet die Medizin bis dato keine anerkannten Untersuchungen zur Früherkennung. „Deshalb sollten Abgeschlagenheit, verminderte Belastbarkeit und Gewichtsverlust oder anhaltende Beschwerden wie hartnäckiger Husten, starker Auswurf oder Heiserkeit konsequent abgeklärt werden“, betont Professor Dr. Stephan Sorichter. Ob Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie oder zielgerichtete Therapie – welche Methode jeweils zum Einsatz kommt, hängt in erster Linie von der Tumorart und dem Erkrankungsstadium ab. „Im Zentrum steht dabei die Lebensqualität des Patienten“, unterstreicht Professor Dr. Bernward Passlick und erklärt: „Die Operation spielt vor allem beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs eine zentrale Rolle“. Wenn dieser Tumor rechtzeitig entdeckt und operiert wird, ist eine Heilung möglich. Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom kommt es dagegen frühzeitig über Lymph- und Blutwege zur Ausbreitung im ganzen Körper. Bei diesem Tumor steht daher die Chemo- und Strahlentherapie im Vordergrund. Dies gilt auch für die Spätstadien aller Lungenkrebsformen: wenn der Tumor bereits entfernt gelegene Lymphknoten oder andere Organe befallen hat, wird Chemotherapie – häufig in Kombination mit Strahlentherapie – eingesetzt, um das weitere Tumorwachstum zu stoppen oder zu verlangsamen. „Bei vielen Arten von Lungenkrebs kann eine zusätzliche Bestrahlung des Brustkorbs oder der befallenen Körperregionen das Leben unserer Patienten oder Patientinnen verlängern“, führt PD Dr. Christian Weissenberger aus. Neue Techniken wie die IMRT (Intensitäts-modulierte Strahlentherapie) helfen dabei, das Herz und die gesunden Anteile der Lunge weitgehend zu schonen.
Lungenkrebs – Gesundheitsforum im Bürgerhaus Zähringen
