Anlässlich der gravierenden Trockenschäden hat der südbadische Bauernverband in einem Schreiben an das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz jüngst dringlich gefordert, rasche und flexible Unterstützung zu gewähren.
Der BLHV begrüßt deshalb die Maßnahmen zur Sicherung der Grundfutterversorgung und Liquiditätssicherung, mit denen die Landesregierung auf die diesjährige außergewöhnliche Hitze und Trockenheit reagiert. Der Verband fordert von der Politik, diesen Weg weiter zu gehen und die aktuelle Situation zum Anlass zu nehmen, sich für Lösungen einzusetzen, welche die Landwirtschaft in Zeiten von Klimawan-del und extremen Einkommensschwankungen handlungsfähig bleiben lässt.
Die extreme Witterung hat Südbadens Landwirte in diesem Jahr stark getroffen und viele Familien in eine besonders schwierige Situation gebracht. Akuter Futtermangel zwingt manche Landwirte darüber nachzudenken, ihren Viehbestand zu reduzieren um die übrigen Tiere satt zu bekommen.
In diesem Zusammenhang befürwortet der BLHV die Zusagen des Baden-Württembergischen Landwirtschaftsministers Alexander Bonde vom Montag, 17. August, zur Sicherung der Grundfutterversorgung. Damit gestattet die Landesregie-rung den landwirtschaftlichen Betrieben die Nutzung des Aufwuchses von Brache-flächen (von sogenannten ökologischen Vorrangflächen) sowie die Verfütterung von Folgekulturen auf Eiweißpflanzen (Leguminosen), die bereits als ökologische Vorrangfläche angebaut worden sind.
Geringe Erträge gehen einher mit fehlenden Einnahmen. Nicht zuletzt investierten einige Landwirte in den letzten Jahren in Installationen zum Schutz ihrer Pflanzen wie Bewässerungssysteme und Hagelschutznetze und wappneten sich so für den Klimawandel.
Um Einnahmeausfälle und Investitionskosten bewältigen zu können, sind Landwirte stets bestrebt, Rücklagen für schlechte Jahre zu bilden. Dies sollte in Form einer steuerlichen Risikoausgleichs-rücklage möglich sein, so BLHV-Präsident Werner Räpple. Diese seit Jahren vom Berufsstand erhobene Forderung hat nun auch das Ministerium aufgegriffen und gegenüber der Bundesregierung erneuert. Räpple begrüßt in diesem Zusammenhang das Liquiditätshilfeprogramm, wie es Bonde für alle trockenheitsgeschädigten Betriebe fordert. Eine weitere Forderung ist, Landwirten steuerliche Billigkeitsmaßnahmen wie Steuerstundungen zu gewähren