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Gut beraten: Wolfgang Heck, Gründer von Taifun Tofu

  • 5. Mai 2020
Der 64-Jährige leitet seit 2014 die von ihm gegründete Unternehmensstiftung. Zudem betreibt er in Sölden die Pflanzeneiweiß Manufaktur, die Lebensmittel aus Hülsenfrüchten herstellt. (Foto: Marc Doradzillo)
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In „Gut beraten“ erzählen Unternehmer von Ratschlägen, die Ihnen geschäftlich weitergeholfen haben. Wolfgang Heck, Mitbegründer des Freiburger Bio-Unternehmens Taifun Tofu erinnert sich an die frühen Neunziger: Da bekam er einen Satz zu hören, der ihm eine neue Sicht des Themas Nahrung eröffnete. Dass Taifun Tofu in den Folgejahren richtig an Fahrt aufnahm, hing durchaus damit zusammen.

 „Anfang der Neunziger Jahre war ich in Arbeitskreisen zum Thema Anbau und Ernährung tätig. Da wurde auch heftig über die Idee des biologischen Landbaus und über Nährwerte diskutiert. Ich bekam zu hören, dass Essen mehr ist als rein stoffliche Kalorien, Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Mir wurde geraten, es so zu sehen: Essen ist Information.

Der Gedanke war mir neu. Unser Körper, nicht nur ein Raum für Verarbeitung, sondern ein Resonanzraum für Informationen? Was wird da weitergegeben? Ich wollte mehr wissen. Auch der Spruch des Philosophen Feuerbach fiel mir ein: Der Mensch ist, was er isst. Fortan achtete ich mehr darauf, was und vor allem wie ich aß.

Essen ist Information

Die Sojabohnen, die eine große Bedeutung für mich hatten, hinterfragte ich von da an stärker. Damals erhielten wir sie aus Nordamerika, wo bereits erste Eingriffe in den genetischen Code des Saatguts vorgenommen wurden. Das machte mir Sorgen und ich begann mich mit dem Anbau in unserer Region zu beschäftigen.

1997 traf ich mich mit regionalen Bauern und wir beschlossen, Bio-Soja hier anzubauen. Los ging es im kleinen Stil unter großen Anstrengungen auf 40 Hektar. Nach und nach kamen immer mehr Landwirte hinzu. Heute sind wir bei mehr als 1000 Hektar von rund 100 Landwirten und haben eigene Sorten entwickelt.

Der Entschluss, Bio-Soja regional anzubauen

Seit über 20 Jahren feiern wir mit der Belegschaft und den Landwirten zusammen Erntedank. Wenn ich sehe, mit welcher Wertschätzung uns die Bauern ihre Ernte für die Tofuproduktion übergeben, hat das etwas Magisches und Verbindendes. Oft denke ich daran, dass sie bei ihrer Arbeit etwas erfahren, was vielen nicht mehr zugänglich ist.

Glaubt man daran, dass Information ständig fließt, könnten die Sojabohnen ihre Geschichte weitergeben. Vom biologischen Anbau. Vom Kaiserstuhl oder der Ortenau, und von der Vielfalt auf dem Acker. Essen ist Information. Mir sagt das was, ich schaue inzwischen anders hin.“

Protokoll: daru

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1 Kommentar
  1. Alois Fleig sagt:
    6. Mai 2020 um 11:57 Uhr

    Nach über 30 Jahren Engineering-Tätigkeit in der ganzen Nahrungsmittelindustrie mit 1000den Kontakten zu Managern und Führungskräften von Nestle bis….ist mir ein Gespräch mit dem Werksleiter und Mitbegründer von Taifun-Tofu bis heute in Erinnerung. Ich wunderte mich über die ausgesprochen kulante und wertschätzende Art , die er mir als „one-man-show“ -Unternehmen entgegenbrachte. Er sagte mir sinngemäß: „Wissen Sie das gehört zu unserer Firmenphilosophie, dass wir die gleiche Wertschätzung, die wir unserer Gesundheit und der Umwelt entgegenbringen auch unseren Mitarbeitern und Partnern! Wenn man das nicht pflegt, dann wächst auch nicht viel gsundes!“ Damals empfand ich das schon mehr als beachtlich; heute würd ich dem „GUTEN MANN“ am liebsten einen Orden umhängen.
    Alois Fleig damals ILT- Ing.Büro Lebensmittel-Technik!

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