Lähmungen oder epileptische Anfälle per Hirnimplantat behandeln: Daran arbeitet die Freiburger Firma Cortec. Über den langen Atem, den die Entwicklung von Medizinprodukten braucht und die Schwierigkeiten der Hochschule Offenburg mit dem Medizintechnik-Nachwuchs.
VON KATHRIN ERMERT
Diesen Sommer ist es voraussichtlich so weit: Nach mehr als 13 Jahren Entwicklung wird ein Implantatsystem von Cortec erstmals einem Menschen eingesetzt. Zwischen Schädeldecke und Gehirn einer Person, die einen Schlaganfall erlitten und deshalb wichtige Körperfunktionen verloren hat, soll das Implantat mit künstlicher Intelligenz dabei unterstützen, diese wieder zu erlernen. Dass das Hirn in der Lage ist, Brücken zu schlagen und neue Synapsen zu bilden, weiß man aus der Rehabilitation. Diese sogenannte Plastizität funktioniert bislang allerdings nur begrenzt. Das Cortec-Implantat kann helfen, sie zu erhöhen. Es bildet eine direkte Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer. An den neuronalen Daten kann das System ablesen, wie es dem Patienten geht, und entsprechend stimulieren. Und zwar in einem geschlossenen Kreislauf (Closed Loop). Das ist die wesentliche Innovation. … WEITERLESEN