Jahrelang verschanzte sich die Technologie- und Rüstungsfirma Litef vor der Öffentlichkeit. Damit ist Schluss, seit Lutz Kampmann das Ruder übernahm. Ein Blick hinter die Kulissen des Freiburger Unternehmens und die spannende Frage: Inwiefern profitiert Litef davon, dass der Verteidigungshaushalt steigt und sich die gesellschaftliche Stimmung ändert?
Text: Julia Donáth-Kneer
Das erste, das Lutz Kampmann als neuer Geschäftsführer von Litef tat, war es, den Stacheldrahtzaun niederzureißen. Entschuldigen Sie die Polemik, aber das Bild ist so schön. Natürlich war es nicht das erste, das er tat, und natürlich riss er ihn nicht mit eigenen Händen nieder, wobei man das dem wuchtigen Zweimetermann durchaus zutrauen würde. Aber es stimmt schon: Den Stacheldraht zu entfernen, der seit Jahrzehnten das Firmengelände des Freiburger Technologie- und Rüstungsunternehmens umschloss, gehörte zu Kampmanns ersten Amtshandlungen. „Wir haben nichts zu verstecken“, sagt der Geschäftsführer beim Gespräch in seinem Büro. „Und wir wollen auch nicht den Eindruck erwecken, als ob.“