Gut 21 Monate nach dem Abschied von Fritz Keller hat der SC eine Idee, wer das oberste Repräsentationsamt bekleiden könnte.
VON RUDI RASCHKE
Seit Fritz Keller im September 2019 den Sport-Club Freiburg in Richtung Deutscher-Fußball-Bund verließ, war das Präsidentenamt beim SC verwaist. Von daher mutet es durchaus als Überraschung an, dass jetzt ein Personalvorschlag des auswählenden Gremiums an die Mitglieder geschickt wurde: Nachfolger des vor 21 Monaten Verabschiedeten soll nach dem Willen des Ehrenrats Eberhard Fugmann werden. Die Personalfindung sollte ursprünglich bereits im ersten Quartal 2020 vonstattengehen, in Folge der Pandemie konnte jedoch auch keine turnusgemäße Mitgliederversammlung im Herbst stattfinden.
Der gebürtige Lahrer Fugmann, 67, ist ehemaliger Schulleiter des Rotteck-Gymnasiums und war nach Rentenbeginn auch interimistischer Leiter des Carl-Schurz-Hauses in Freiburg. Er ist auf vielfältige Weise in Ehrenämtern engagiert, unter anderem auch für die Freiburger Fußballschule und in der Bürgerinitiative, die sich 2015 für den Stadionneubau eingesetzt hat.
Der Präsident wird von den Mitgliedern im Rahmen einer Versammlung gewählt, die nach jetzigem Stand für Oktober oder November angesetzt ist und vermutlich in Präsenz stattfinden kann. Im Verein ist der Ehrenrat, ein Gremium verdienter Mitglieder, für die Nominierung des Präsidenten zuständig, gegenüber Aufsichtsrat und Vorstand des Clubs hat dieser eine eher repräsentative Wirkung. Vom Ehrenrat wird die Integrität Eberhard Fugmanns und sein langjähriges Wirken für den Club gewürdigt, er bringe „beste Voraussetzungen“ mit: „Zu dieser Überzeugung sind wir nach einem ausführlichen Sondierungsverfahren und persönlichen Gesprächen mit mehreren potenziellen Kandidaten/innen und natürlich auch mit Eberhard Fugmann selbst gelangt“, teilte das Gremium Ende Mai den rund 25.000 Mitgliedern mit.
Der Kandidatenvorschlag dürfte bei einem Großteil der Mitglieder positiv aufgenommen werden, Fugmann wird sich bei einer Online-Veranstaltung auch persönlich vorstellen. Offen bleibt nach wie vor, warum die Organe sich für diesen innerhalb des SC-Vereinslebens ziemlich nahe liegendsten Vorschlag nunmehr beinahe zwei Jahre Zeit gelassen haben.