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Schule: Die Welle nach der Welle

  • 30. Juli 2022
Schule und Pandemie
Die Pandemie wirkte wie ein Katalysator für schulische und persönliche Probleme. Foto: unsplash
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Keine Tests und Masken mehr und das erste Schuljahr seit Beginn der Pandemie, das ohne Schließungen zu Ende geht. Ist jetzt alles wieder gut in den Schulen der Region?

VON KATHRIN ERMERT

Dass bei vielen Jugendlichen nach mehr als zwei Jahren Pandemie die Ressourcen aufgebraucht sind, zeigte sich gerade wieder vor den Abschlussprüfungen: „Wir hatten viele Schülerinnen und Schüler, die das Abi eigentlich einfach so geschafft hätten“, berichtet Mark Zander. Aber die Hilflosigkeit vor allem während des langen zweiten Lockdowns, der Kontakte zu Gleichaltrigen fast komplett verhinderte, habe an den Widerstandskräften der jungen Menschen gezehrt und sie sehr verunsichert. Deshalb kamen kürzlich auch viele Abiturienten in die Schulpsychologische Beratungsstelle, die Zander leitet.

Als er sich im Frühjahr 2020 ins Homeoffice verlagert hatte, schwante ihm und seinen Kollegen schon, dass sie das Thema Corona noch eine ganze Weile begleiten würde. Und tatsächlich erreichen sie immer noch mehr Fälle als vor Beginn der Pandemie. Auf die Viruswelle folgt die Welle seelischer Notfälle. Erstens weil diejenigen, die damals hätten kommen sollen, erst nach den Lockdowns kommen konnten. Und zweitens, weil aufgrund der schwierigen Zeit zahlreiche neue Fälle hinzugekommen sind. Die sogenannte Copsy-Studie der Uniklinik Hamburg hat gezeigt: Die Pandemie wirkte wie ein Katalysator für schulische und persönliche Probleme.

Überlastung bei Schülern und Lehrern

Nicht nur bei Schülern: Auch Lehrkräfte und Schulleitungen nutzen vermehrt die schulpsychologische Beratungsstelle. Sie betreut mit etwa einem Dutzend Mitarbeitenden rund 400 Schulen in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen sowie in der Stadt Freiburg. Diese Kapazität reicht kaum mehr aus, daran wird auch die eine zusätzliche Stelle des Programms „Rückenwind für die Schulen“ wenig ändern. „Zum Teil fragen ganze Schulen bei uns an“, berichtet Zander.

Mark Zander
Mark Zander leitet die Schulpsychologische Beratungsstelle. Foto: ZVG

„Zum Teil fragen ganze Schulen bei uns an“

Mark Zander, Leiter schulpsychologische Beratungsstelle

Er begrüßt die höhere Aufmerksamkeit, die das Thema Seelische Gesundheit mittlerweile an den Schulen erfährt und gibt ihnen insgesamt in Sachen Pandemiebewältigung eine „mindestens gute“ Note. Vor allem angesichts der Voraus-setzungen – „Wenn ich sehe, was die alles leisten mussten“ – beeindrucken den Psychologen Kreativität und Spontanität der Lehrkräfte. Sie mussten ständig neue Vorgaben umsetzen, unter schwierigen Bedingungen unterrichten, sich parallel mit teils überforderten Eltern sowie vermehrten Konflikten im Kollegium beschäftigen und waren zugleich selbst von vielen Krankheitsausfällen betroffen. Entsprechend stieg die Überlastung der Lehrenden gleichermaßen wie die der Lernenden.

„Höheres Niveau, knackigere Fälle“, lautet die Bilanz des Schulpsychologen im Jahr drei der Pandemie. Ob es sich dabei noch um normale Belastungen oder schon um Erkrankungen handelt, sei schwer zu sagen. Eine genaue Diagnose ist bei seelischen Leiden schwieriger als bei körperlichen. Es gibt kein Blutwert Auskunft über ADHS, Ängste oder Traumata. Zander plädiert ohnehin dafür, Angebote im vorklinischen Bereich wie das der Beratungsstelle zu stärken, da sie Erkrankungen auch verhindern können. Nicht zuletzt, weil die Kliniken überlastet sind.

Mehr Notfälle in der Psychiatrie

Das zeigt sich auch an der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Freiburger Uniklinik. Sie konnte schon vor der Pandemie nicht genügend Therapieplätze für die Versorgungsregion bieten, berichtet der kommissarische Ärztliche Direktor Christian Fleischhaker. Und aufgrund der pandemiebedingten Belastungen stieg der Bedarf weiter an. Mit Ängsten, Depressionen und Essstörungen kommen Kinder und Jugendliche zwischen sechs und achtzehn Jahren seit Pandemiebeginn vermehrt.

Deshalb hat das Land zusätzliche Plätze bewilligt. Die Ende Mai eröffnete Tagesklinik in Freiburg kann zwölf weitere Jugendliche behandeln. Langfristig wird das aber nicht reichen. „Wir brauchen eine bauliche Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Hauptstraße“, fordert Fleischhaker. Er hält eine zweite Tagesklinik für notwendig, vor allem um Erkrankungen mit gleichzeitiger neuronaler Entwicklungsstörung oder kognitiven Einschränkungen behandeln zu können. So ein Angebot gibt es bislang nur in den Regionen Stuttgart und Bodensee. In Freiburg fehlen die Räumlichkeiten und das Geld für einen Neubau.

Im zweiten Quartal 2021 zählte die Kinderpsychiatrie 27 Prozent mehr Notfallpatienten als im Vorjahreszeitraum. Fast 70 Prozent der jungen Patienten auf den Stationen waren Notfälle, normal sind es knapp 40 Prozent. Die jungen Patienten bleiben in der Regel zwei bis sechs Monate stationär. Eine ambulante Behandlung kann bis zu zwölf Monate dauern. Ein Problem bei der Gesundung: Für eine Nachbehandlung bei niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten müssen sie oft wieder warten, zwischen sechs und zwölf Monaten.

Treppe von Symptomen

In diese Lücke springt teilweise Tanja Walter. Die 49-Jährige betreibt eine Praxis für Lerntherapie in Freiburg. „Kinder brauchen Methoden, um mit ihren Problemen oder Ängsten klarzukommen“, sagt die systemische Lerntherapeutin, die zudem für Angsttherapie zertifiziert ist. Natürlich stecke nicht hinter jedem Lernproblem eine Angst, aber es könne sich dazu entwickeln. Und seit der Pandemie tut es das häufiger, beobachtet die Therapeutin. Sie betreut Kinder ab der zweiten Klasse bis zum Abitur, teilweise auch Azubis. Manche gehen parallel zur Psychologin oder zum Psychiater. Einige sind in der Jugendpsychiatrie.

Tanja Walter
Tanja Walter betreut seit der Pandemie mehr Kinder und Jugendliche in ihrer Praxis für Lerntherapie. Foto: ZVG

„Es zeigen sich Verhaltensweisen im Umgang mit Überforderung, die sich festigen.“

Tanja Walter, lerntherapeutin

„Es zeigen sich Verhaltensweisen im Umgang mit Überforderung, die sich festigen“, sagt Walter. Zum Beispiel weil Lernstoff nachgeholt werden muss. Auch die hohe Ausfallquote der Lehrkräfte kann die Schüler zusätzlich stressen, gerade jüngere und solche mit Bindungsängsten. Ebenso Eltern, die sich im Homeoffice überfordert fühlen oder um ihren Job bangen.

Walters Ziel ist es, dass die Kinder Rituale lernen, wie sie mit ihren Emotionen, meist Überforderung, umgehen und Methoden, um besser klarzukommen. So können Leuchtstifte zu „kleinen Helfern“ werden, die beim Lernen unterstützen. Und wenn eine große DIN-A4-Seite überfordert, kann schon ein kleineres Aufgabenblatt in der Klassenarbeit für eine bessere Note sorgen. Deshalb spricht Walter mit Lehrern, Schulsozialarbeiten, natürlich Eltern und gegebenenfalls Ärztinnen. Sie pflegt viele Kontakte, ein Teil ihrer Arbeit findet ohne die Patienten statt. „Es ist wirklich wichtig, dass wir uns austauschen“, sagt sie. Sie muss zum Beispiel wissen, welche Medikamente ihre Patienten nehmen.

Walter sieht eine „Treppe von Symptomen“, vermehrt in den zurückliegenden zwei Jahren. Am Anfang klagen die Kinder vor der Schule oder bestimmten Unterrichtsstunden häufig über Kopf- oder Bauchschmerzen, sie schwitzen, ihnen ist übel. Manche machen wieder ins Bett. Daraus kann sich auf der zweiten Stufe eine Lernverweigerung entwickeln. Sie erscheinen dann nicht zum Unterricht, tauchen ab. Das ist meist der Zeitpunkt, wenn die Eltern oder Lehrer reagieren und mit den Kindern zum Arzt gehen oder Schulpsychologen wie Markus Zander kontaktieren.

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