Die Trends der beliebten Immobilienmärkte haben sich auch in Freiburg bestätigt: Ab 2012 zogen die Preise stark an, sodass die Stadt am Fuße des Schwarzwalds Platz drei hinter München belegt. Dazwischen liegt noch der Landkreis Nordfriesland, mit der Insel Sylt, wo ein Sondereffekt aufgrund exklusiver Ferienwohnungen besteht. Im Schnitt muss man rund 18,1 regionale Pro-Kopf-Jahreseinkommen (errechnet mittels Gesamteinkommen der privaten Haushalte einer Stadt, umgerechnet auf ihre Einwohner, Kinder und Rentner eingeschlossen) für 100 Quadratmeter Wohnfläche bezahlt werden. Das zeigte die Postbank Studie Wohnatlas 2017, die Ende März veröffentlich wurde, wird deutlich, dass die Preisunterschiede für private Wohnimmobilien in den Regionen Deutschlands sehr unterschiedlich ausfallen.
Der Immobilienmarktbericht 2016 zeigt, dass seit 1971 der Umsatz an verkauften Immobilien in Freiburg noch nie so hoch wie im vergagenen Jahr. Für rund 1,2 Milliarden Euro wechselten Immobilien ihren Besitzer. Das liegt aber auch insbesondere am Verkauf von Gewerbeimmobilien und Sonderobjekten wie beispielsweise Hotels. Das Angebot habe sich im Gegensatz zur Nachfrage allerdings nicht erhöht. Eine generelle Entspannung am Markt ist daher nicht in Aussicht, die Preise werden weiterhin hoch bleiben. Enorm teuer sind nach wie vor Hanglagen in Herdern oder am Lorettoberg, eine „durchschnittliche“ Villa kostete rund 1,3 Millionen Euro, erstmals wurde dort auch über 9.000 Euro pro Quadratmeter für einen Verkauf gezahlt.
Erster Bürgermeister Otto Neideck sagte, das Ergebnis des Gutarterberichts sei sensationell hoch, dazu beigetragen haben insbesondere Areale wie der Güterbahnhof oder die Westarkaden. Diese Preisentwicklung mache es aber vielen schwer, sich überhaupt am Immobilienmarkt zu beteiligen. Das niedrige Zinsniveau habe daran auch seinen Anteil. Die Flucht in das Betongold sei ein Phänomen, das in allen Großstädten mit einer gewissen Attraktivität verzeichnet werde. Zwar könnten neue Baugebiete wie Gutleutmatten oder Dietenbach zwar etwas helfen die angespannte Lage etwas zu beruhigen, insgesamt wird die Situation aber dennoch bleiben. Neideck betonte, „wir wollen dagegen anbauen“, auch um Familien im Bereich Eigentum und Mietraum Angebote zu machen. 2016 wurden in Freiburg wöchentlich etwa vier Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. Es bestehe aber generell ein Mangel an Bauplätzen, beispielsweise für Geschosswohnungsbau, mit und ohne gewerblichen Anteil.
Mehr dazu in der Printausgabe.
In der Buchhandlung Rombach als Einzehlheft zu kaufen, oder bestellbar unter:
">
Auch als Abo: