Am Lorettoberg, mit Blick über die Dächer von Freiburg und in die Rheinebene liegt die Agentur Synergie von Stefanie Griesbaum. Eine VDU-Vorzeige-Unternehmerin, die einiges vorzuweisen hat.
Von Katharina Müller
Fünf Jahre Engagement im Landesverband deutscher Unternehmerinnen, Erfahrungen in der Unternehmenskommunikation mit Stationen in Heidelberg und Bonn und dem notwendigen Mut für den Schritt in die Selbständigkeit, allen Unwägbarkeiten zum Trotz.
Als die gebürtige Freiburgerin ihr Studium Grafikdesign in Freiburg abschloss, um die Heimat dann vorerst zu verlassen, wusste sie nicht, wo die Wege sie hinführen würden. In Heidelberg und anschließend in Bonn, wo sie in der Unternehmenskommunikation für die Telekom arbeitete, entdeckte sie aber ihre Stärke, die zugleich zu ihrer Leidenschaft werden sollte: Strategieberatung. Mit diesem Knowhow machte sie sich selbständig, ging dahin zurück wo sie herkam und eröffnete erst in Endingen und dann in Freiburg eine kleine Agentur namens Synergie, die auf Markenbildung und Identitätsentwicklung von Unternehmen spezialisiert ist.
Noch immer liebt sie ihren Job und sagt: „Es ist eine spannende Aufgabe, die Persönlichkeit eines Unternehmens zu erkunden, die Ecken und Kanten zu entdecken und dabei das Authentische herauszuarbeiten – eben das, was Unternehmen sympathisch und auch interessant für Kunden oder Arbeitnehmer macht.“ Während sie spricht, spürt man die Leidenschaft, die sie mit ihrer Arbeit verbindet. Mit dieser Energie und eben dieser Leidenschaft trat sie auch dem Verband Deutscher Unternehmerinnen e.V. bei. Ohne zu zögern sagte sie zu, als die hier aktiven Unternehmerinnen anfragten, ob sie an Veranstaltungen des Verbands teilnehmen und mitarbeiten würde. Fast schwärmerisch erinnert sie sich: „Meine ersten Jahre beim VDU waren wie ein Waldspaziergang. Viel neuer Input, die Sinne geschärft, die Scheuklappen abgelegt. Man bekommt dabei den Kopf frei.“ Auf Veranstaltungen treffe man spannende Persönlichkeiten aller Altersklassen, könne mit erfolgreichen Unternehmerinnen auf Augenhöhe sprechen und erfahre im Austausch miteinander vom Arbeitsalltag und von laufenden Projekten. Aus den Bekanntschaften von damals habe sich nicht nur die eine oder andere enge Freundschaft entwickelt. Über die Jahre hinweg sei ein ganzes Netz erwachsen. „Lebendig und wertvoll“ nennt Stefanie Griesbaum die intensive Zeit. Ihr gefiel die politische Arbeit des Verbands für Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen. Manch ein Kontakt wurde ihr Kunde, es ergaben sich Kooperationen und neue Synergien.
Die alleinerziehende Mutter von Zwillingen weiß selbst, wie hart es sein kann sich mit zwei kleinen Kindern durchzukämpfen. Es sei nicht leicht, wenn das Leben so spielt. „Das schult zwar auch, aber meine Selbständigkeit war damals wichtig, um alles unter einen Hut zu bekommen.“ In einem Angestelltenverhältnis vor knapp 20 Jahren wäre das schwieriger gewesen. Damals war der Begriff ‚Homeoffice‘ noch ein Fremdwort. Heute ist der Anspruch an Work-Life-Balance in vielen Unternehmen angekommen und die Relevanz von Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf sei auch im Bewusstsein der Geschäftsführer verankert. Griesbaum ist sich sicher: „Die Arbeitgeberattraktivität, neudeutsch ‚Employer Branding‘, ist ein riesen Thema für die Zukunft.“ Jetzt wo ihre Kinder älter werden und schon fast aus dem Haus sind, möchte sie diesen Bereich fokussieren. Gemeinsam mit einer Personalerin und einer Organisationspsychologin erarbeitet die Agentur Konzepte für Unternehmen in der Region aus, wie sie als attraktiver Arbeitgeber auftreten und wie sie das kommunizieren können. Stefanie Griesbaum lacht und sagt: „Ich merke, es reizt mich enorm. Es brennt richtig in mir. Hier in der Region gibt es jede Menge Potenzial. Ich möchte dieses große Thema unter die Leute bringen und in die Unternehmen tragen.“
Noch mehr Hintergründe und Geschichten zu den Menschen und Unternehmen aus der Region gibt es in der Printausgabe.
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