Steigende Auftrags- und Umsatzzahlen erwarten die meisten badischen Industriebetriebe im ersten Halbjahr 2015. Nur 13 Prozent der vom Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Badens (WVIB) befragten Betriebe rechnen mit einem sich abschwächenden Wachstum. Besonders zuversichtlich schauen Firmen aus der Elektrotechnik/Optik und Kunststoffindustrie in die Zukunft.
Zum Jahresbeginn hoffen 41% auf einen weiteren Auftragszuwachs. Der überwiegende Teil der Firmenlenker in der so genannten Schwarzwald AG (47%) sieht sich im ersten Halbjahr 2015 weiter in der Seitwärtsbewegung und glaubt an stabile Auftragseingänge ohne große Schwankungen. Die Schwarzwald AG hofft vor allem auf steigende Nachfrage aus dem Ausland, vor allem aus den USA und Großbritannien. Dagegen kommt die Entwicklung in Italien, Spanien und Portugal noch immer nicht voran.
Schon zum Jahresende 2014 stand die Industrie Badens gut da. Der WVIB bilanzierte ein durchschnittliches Umsatzplus von 5,1 Prozent. Ein Jahr zuvor lag diese Quote mit 1,1% nur knapp über der Nulllinie. Trotzdem kommentierte Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer das aktuelle Wachstum zurückhaltend: „Kein Grund zur Panik, kein Grund zur Euphorie!“
Den geringsten Zuwachs mit 4,14% verbuchten die industrienahen Dienstleister, über dem Durchschnitt lagen die Firmen aus der Metallverarbeitung mit 6,9% und die kunststoffverarbeitenden Unternehmen mit 5,8%. Zwei von drei Unternehmen haben zusätzliches Personal (3 500 Mitarbeiter) eingestellt. Bis Juni 2015 wollen 26% der Firmen weitere Einstellungen vornehmen. Nur 9% planen Personalabbau. 88% der Unternehmen gaben in der Umfrage an, dass sie ihre aktuelle Ertragslage als gut oder befriedigend bewerten.
Der WVIB in Zahlen
Der 1946 gegründete Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Badens (WVIB) mit 44 hauptamtlichen Mitarbeitern in der Freiburger Zentrale vertritt derzeit 1000 produzierende, exportstarke Industriebetriebe mit über 185 000 Beschäftigten und 37 Milliarden Euro Umsatz zwischen Basel, Konstanz, Stuttgart und Karlsruhe. Er bezeichnet sich als Schwarzwald AG, die Verbandsgeschäftsführer Christoph Münzer führt. Klaus Endress, langjähriger CEO der Unternehmensgruppe Endress+Hauser in Reinach, steht dem WVIB seit November 2008 als Präsident vor. (kaz)