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Chemcon: Der letzte große seiner Zeit

  • 3. Mai 2022
Chemcon Freiburg
Ein Analysengerät im Chemcon-Labor. Das Freiburger Unternehmen beliefert viele große Pharmahersteller. Fotos: Alexander Dietrich
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Sie ist die letzte große Firma aus der ersten Boomzeit des Freiburger Biotechparks: Chemcon produziert chemische Substanzen für die Pharmaindustrie und wuchs abseits der öffentlichen Wahrnehmung von der studentischen Gründung zum mittelständischen Unternehmen.

VON KATHRIN ERMERT

Am Ende einer Grauen-Star-Operation soll sich die Pupille rasch zusammenziehen, um die neue Linse zu positionieren. Dafür braucht es ein Medikament mit dem Wirkstoff Acetylcholinchlorid. Dieser stammt sehr häufig von der Freiburger Firma Chemcon. Sie ist auf die Produktion sogenannter Active Pharmaceutical Ingredients (API) spezialisiert, also auf Zutaten für die Pharmaindustrie.

Ähnlich wie der Bäcker, der sein Mehl nicht selbst mahlt, sondern beim Müller kauft, beziehen auch Medizinhersteller die Substanzen, die sie für die Medikamentenproduktion benötigten, bei Spezialisten wie Chemcon. Das Beispiel der Augen-OP ist in zweierlei Hinsicht typisch für das Freiburger Unternehmen: Erstens, weil das Acetylcholinchlorid höchsten Qualitätsrichtlinien genügt.

Es trägt das GMP-Siegel, das für „Good Manufacturing Practice“, (gute Herstellungspraxis) steht – in der Pharmabranche ein internationaler Standard. Und zweitens, weil die Menge an Acetylcholinchlorid, die der Hersteller bei Chemcon bezieht, nicht groß ist. Denn der Graue Star ist zwar eine sehr häufige Krankheit bei älteren Menschen. Doch jeder Patient braucht nur ein einziges Tröpfchen pro Auge.

Die sogenannten Active Pharma-ceutical Ingredients gehen an Pharmakunden weltweit.

Marktführer bei Natriumselenit

Die gut ein Dutzend Kilo Acetylcholinchlorid, die Chemcon jährlich produziert, reichen für abertausende Operationen. „Wir sind auf Substanzen spezialisiert, die wichtig sind, von denen aber wenig gebraucht wird“, sagt Raphael Vogler, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Chemcon. Ein anderes solches Beispiel sind Spurenelementsalze wie Natriumselenit. Das ist in künstlicher Ernährung enthalten, natürlich in winzigen Dosen, sonst wäre es giftig.

Ein Nanogramm täglich pro Tag bekommen Koma- oder Krebspatienten. Weltweit braucht es jährlich nicht mehr als zwei Kilo dieser Substanz. „Da sind wir Marktführer“, sagt Vogler. Der 53-Jährige ist Spezialist für die sogenannte bioanorganische Chemie. Mit der Frage, welchen Nutzen kohlenstofffreie Substanzen im menschlichen Körper haben können, hat er sich schon in seiner Diplom- sowie seiner Doktorarbeit beschäftigt und sich 1997 selbstständig gemacht.

„Wir liefern maximale Pharmaqualität in kleinen Mengen.“

Raphael Vogler, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Chemcon

Eigentlich wollten sein Forschungskollege und Kompagnon Peter Gockel und er zu diesen Fragen als Berater tätig werden („wir hatten ein ziemlich ungewöhnliches Wissen und kein Geld“), der Firmenname steht deshalb für Chemistry Consulting. Doch weil ein amerikanischer Pharmahersteller bei den Gründern eine kleine Menge eines Wirkstoffs zur Behandlung bestimmter Krebsleiden in GMP-Qualität bestellte, stiegen sie 1998 in die Produktion ein.

Es war die Zeit der New Economy, Biotech-Gründungen boomten. An der Universität entstand das Gründerbüro, und die Stadt Freiburg eröffnete ihren „Biotechpark“, ein Gebäude in der Engesserstraße, das junge Life-Science-Firmen beherbergte, etwa Uni-Ausgründungen wie Genescan oder Biotissue. Von der Aufbruchsstimmung profitierten Vogler und Gockel.

„Wir sind unterm Radar vor uns hingewachsen – konservativ und langsam“, Raphael Vogler, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Chemcon

Vom Zwei-Mann-Betrieb zum Mittelständler

Sie erhielten Nachhilfe in Sachen Businessplan, knüpften Kontakte zur Gründerszene und bauten im Biotechpark ihr erstes Reinraumlabor auf. Anfangs teilten sie sich ein Stockwerk mit Biotissue, heute belegt Chemcon große Teile des Doppelhauses, insgesamt rund 6000 Quadratmeter. „Wir sind unterm Radar vor uns hingewachsen“, erzählt Vogler. „Konservativ und langsam“.

Aus dem Zwei-Mann-Betrieb ist längst ein solides mittel-ständisches Unternehmen mit rund 130 Mitarbeitern geworden. Die zurückliegenden vier bis fünf Jahre liefen richtig gut. 2020 verbuchte Chemcon so viele Aufträge wie noch nie. Nur das Jahr 2021 war etwas verhaltener, weil die ganze Pharmawelt auf Covid-19 fixiert war und alle wichtigen Messen nicht stattfinden konnten.

Die Kunden von Chemcon sind große Pharmahersteller ebenso wie kleinere Spezialisten und Start-ups. Denn „maximale Pharmaqualität in kleinen Mengen“ (Vogler) ist einerseits bei Medikamenten relevant, die Menschen nur selten brauchen wie die erwähnten Augentropfen oder Krebstherapeutika. Andererseits bei Nischenprodukten wie beispielsweise einer Rheumasalbe, für die Chemcon echtes Bienengift GMP-konform aufbereitet.

Chemcon Freiburg
Chemikalienfässer stapeln sich fast bis zur Decke in den Chemcon-Räumen im Freiburger Technologiezentrum.

Und schließlich benötigen die Hersteller auch relativ geringe Mengen der Zutaten, wenn sich das Produkt noch in der klinischen Prüfung befindet. Auf der Chemcon-Referenzliste stehen aktuell etwa 20 „kommerzielle Projekte“. So nennt Raphael Vogler, der seit einigen Jahren alleiniger Inhaber und Geschäftsführer ist, Produkte, die bereits auf dem Markt sind.

Bei doppelt so vielen Projekten steht die Zulassung noch bevor, wird die Nachfrage nach Substanzen also voraussichtlich weiter steigen. Und damit auch der Platzbedarf des Unternehmens. Deshalb plant Chemcon zusätzlich zu den gemieteten Räumen ein eigenes Produktionsgebäude. Vogler hat dafür ein Grundstück in der Nachbarschaft im Visier, die Verhandlungen laufen. Er rechnet mit einem zweistelligen Millionenbetrag für die Investition.

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