Der 69. Eurovision Song Contest kommt dieses Jahr ins Dreiländereck nach Basel. So nah ist das Spektakel schon lange nicht mehr an Deutschland gewesen. Über alte und neue Gewinnerinnen und Gewinner, dazu ein paar beeindruckende Zahlen und ein kleiner Überblick der Veranstaltungen in der Messestadt Basel in der ESC-Woche vom 12. bis 17. Mai.
Text: Joachim Schneider
Bei aller Leidenschaft, Theatralik und Disziplin, allem Schrillem und Glamourösem des alljährlichen Spektakels namens Eurovision Song Contest, sollen erst einmal ein paar nackte Zahlen sprechen: Eine wird in Zusammenhang mit dem ESC immer wieder genannt – sei es von Künstlern, die dabei sein wollten oder es sind, von den Veranstaltern, der European Broadcasting Union (EBU), dem Austragungsland und allen die irgendwie involviert sind: 160 Millionen. So viele Menschen werden geschätzt auch dieses Jahr wieder weltweit vor dem Fernseher sitzen, wenn das Finale läuft, für die Halbfinals können nochmal 20 Millionen dazugerechnet werden. Der ESC bleibt das größte Musikevent der Welt. Im Vergleich dazu muss selbst der übermächtige Super Bowl passen: In der Halbzeitpause der diesjährigen Partie verfolgten etwa 133 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den Auftritt von Rapstar Kendrick Lamar auf dem Bildschirm, mehr als das Sportereignis selbst.
Um eine Eintrittskarte zum ESC zu ergattern, musste man sich vorab registrieren lassen, eine halbe Million Menschen haben das getan. Innerhalb weniger Minuten waren die Karten vergriffen. Die Preise für die verschiedenen Shows und Kategorien lagen zwischen 40 und 350 Schweizer Franken.
Es gibt drei Fernsehübertragungen, aber insgesamt neun Liveshows, die in der frisch renovierten und vergrößerten St. Jakobshalle stattfinden mit jeweils 12.500 Fans. Dazu gehören drei Evening Preview Shows, die jeweils am Abend vor den Fernsehübertragungen für die beiden Halbfinale und das Finale stattfinden. Hier geben die internationalen Jurys ihre Stimmen ab, die im Fernsehfinale bekannt gegeben werden. Zusätzlich finden drei Afternoon Preview Shows statt. Sie dienen quasi als letzte Generalprobe und richten sich zum Beispiel an Familien. Höhepunkt ist die Live-TV-Show am 17. Mai, in der das Fernsehpublikum seine Stimme abgibt, um die Jury-Bewertungen zu ergänzen. Die Halbfinal-Shows dauern rund zwei Stunden, das Finale etwa vier Stunden. Allzu nervös sollten die Aufführenden eher nicht sein, denn sie standen ja vor dem großen Event schon zwei- bis fünfmal auf der ESC-Bühne. HIER WEITERLESEN