Wilcken sieht eine Lösungsmöglichkeit in Weiterqualifizierungen von an- und ungelernten Mitarbeitern zu Facharbeitern. „Der Anteil von An- und Ungelernten in der Metall- und Elektroindustrie in der Region Freiburg ist überdurchschnittlich hoch“, beschreibt der Südwestmetall-Geschäftsführer das nicht unerhebliche Arbeitskräftepotenzial. Südwestmetall unterstütze daher die Arbeitgeberinitiative ‚Eine TQ besser‘ (TQ steht für Teilqualifizierung) und biete mit dem Konzept der modularen abschlussorientierten Berufsqualifizierung eine Sozialpartnerlösung zur Nachqualifizierung von An- und Ungelernten, erläuterte Wilcken.
Gleichzeitig bedürfe es weiteren Anstrengungen, um bei Frauen für Berufe in der Metall- und Elektroindustrie das Interesse zu erhöhen. Über die Ganztagsangebote in Kindergärten und Schulen, die es beiden Elternteilen erlauben würde zu arbeiten, sagte Wilcken: „Hier gibt es in der Region Freiburg noch deutlichen Nachholbedarf“. Zudem erwarte er von Seiten der Politik einen besseren Aufbau des Nahverkehrsnetzes, da man ohne eigenes Auto aus vielen kleinen Orten gar nicht zu den Ausbildungsstätten gelangen könne. Auch das Elsass, das eine deutlich höhere Arbeitslosenquote habe, müsse zur Rekrutierung von Arbeitskräften hinzugezogen werden.
Info: Der Arbeitgeberverband Südwestmetall ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von rund 1.000 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie mit fast 500.000 Beschäftigten. Die Südwestmetall Bezirksgruppe Freiburg als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut über 70 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 23.000 Beschäftigten.