Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Forschungsgruppe Wahlen fragt zweimal jährlich, wie die Menschen ihre eigene und die gesamte Wirtschaftslage bewerten. In der Ende Januar veröffentlichten Umfrage sagten nur knapp 10 Prozent der Befragten, dass ihre eigene Situation schlecht sei, fast 60 Prozent fanden sie gut. Doch gleichzeitig stuften mehr als 40 Prozent die gesamte Wirtschaftslage in Deutschland als schlecht ein, keine 10 Prozent als gut. Ein Grund für die große Diskrepanz zwischen persönlicher und allgemeiner Stimmung ist wohl fehlende Stabilität. Menschen mögen keine Unsicherheiten, vor allem bei ihren Investitionsentscheidungen, weiß der Ökonom Tim Krieger. Mit dem Freiburger Professor und vielen anderen Fachleuten haben unsere Redakteurinnen für den Schwerpunkt dieser Ausgabe gesprochen. Es geht um Stimmung, um die Auswirkungen von Emotionen und Gefühlen in der Wirtschaft in ganz unterschiedlichen Kontexten und Branchen, vom klassischen Entertainment über Fasnet und Farben bis zum Arbeitsmarkt.
Eher unerfreuliche Nachrichten liefern die Konjunkturumfragen, über die wir berichten. Und die hiesigen Weinbaubetriebe stehen angesichts des sinkenden Konsums ebenfalls vor Herausforderungen. Aber wir können auch positive Geschichten erzählen: über die Ausbildungswerkstatt P3, die Jugendliche mit Startschwierigkeiten qualifiziert, über die junge Firma Joni Studio, die innovative Kinderkleidung entwirft, und über den Verein Lebensretter, der eine App für Notfälle entwickelt hat.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen. Und uns allen, dass wir die allgemeine Lage bald so einschätzen wie die persönliche. Hoffnung gibt der Glücksatlas: Die aktuelle Ausgabe konstatiert einen deutlichen Anstieg der Lebenszufriedenheit der Deutschen.
Ihr Daniel Schnitzler – Herausgeber Netzwerk Südbaden