Am 2. Februar 2015 hat in Freiburg ein historisches Ereignis begonnen, das voraussichtlich zwei Jahre lang dauern und die Verkehrsflüsse maßgeblich verändern wird: Die in den 60er Jahren errichtete Kronenbrücke, mit rund 56 000 Fahrzeugen täglich die meistbefahrene Dreisambrücke in Freiburg und vom Volksmund wegen ihrer Bauform auf “Elefantenklo” getauft, wird für den Nord-Süd-Kraftfahrzeugverkehr gesperrt, komplett abgerissen und für wahrscheinlich zehn Millionen Euro neu gebaut.
Die Bauarbeiten sind mit erheblichen Behinderungen in den nächsten zwei Jahren verbunden. „Die Vollsperrung der Kronenbrücke als eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Freiburg ist ein erheblicher Eingriff in das Verkehrsnetz“, erläuterte Martin Haag. Ab April muss auch der Dreisamuferradweg (“FR 1”) teilweise gesperrt werden. Aktuell dürfen nur noch Fußgänger und Radfahrer die Kronenbrücke noch passieren. Der Ost-West-Verkehr zwischen Autobahn A 5 und Kirchzarten kann die Kronenbrücke weiterhin ungehindert passieren.
Die Dreisambrücke ist erst gut 40 Jahre alt und schon nicht mehr standfest. Die Experten verlangen eine dringende Sanierung oder einen Neubau, den die Stadt bevorzugte. Die alte Brücke ist fundamental zu schwach für die gewichtigen Zukunftspläne auf dieser Kreuzung. Über die neue Kronenbrücke sollen die Gleise für eine neue Stadtbahnlinie zur Universität und zum Stadttheater führen. Der Neubau der Kronenbrücke ist Bestandteil des Gesamtprojekts „Umgestaltung Rotteckring“ und wird durch Bund und Land mit bis zu 85 Prozent gefördert.
Die Kronenbrücke wird fahrradgerecht gestaltet und in Richtung Norden und Süden mit weniger Fahrspuren für Autos ausgestattet. Der Nord-Süd-Verkehr wechselt zukünftig von der Kronen- auf die Ochsenbrücke und die Bahnhofsachse. Durch diese Verlagerung und die Verkehrsberuhigung auf dem Rotteckring wird die Kronenbrücke entlastet. Zukünftig sollen über die Kronenbrücke nur noch 15 000 Fahrzeuge täglich fahren.
Die Verkehrsfreigabe der neuen Dreisambrücke, über die dann auch die neue Stadtbahn auf der so genannten Rotteck-Linie fahren wird, erfolgt Mitte 2017, kündigte Baubürgermeister Martin Haag bei der Aufstellung der Absperrgitter an. Die Lebensdauer der neuen Brücke wurde mit rund achtzig Jahren angegeben – 40 Jahre mehr als die Lebensdauer des brüchigen „Elefantenklos“.
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Sperrung und Abbruch: Bis 2017 soll Freiburgs wichtigste Dreisambrücke, die Kronenbrücke, komplett neugebaut und stadtbahntauglich werden.
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