Sie ist bekannt als die Blumeninsel, die Mainau im Bodensee. Hier kommen Menschen hin, um Natur zu genießen und sich zu erholen. Dass das möglich ist, dafür sorgt das Tourismusunternehmen Mainau GmbH. Geschäftsführerin Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg erzählt uns, welcher Ratschlag sie in ihrem Unternehmertum begleitet – und warum dieses anders angelegt ist.
„Man kriegt ja viele Ratschläge. Ich habe überlegt, welcher der eine ist, der mich schon lange begleitet. Er stammt vom Dalai Lama: ‚Don’t let the behaviour of others destroy your inner peace‘, hat er gesagt. Lasse deinen inneren Frieden nicht vom Verhalten anderer zerstören, heißt das übersetzt.
Die Klarheit dieses Satzes hat mich einfach immer begleitet. Er zielt auf das Persönliche ab, hat für mich als Unternehmerin und Chefin von 320 Mitarbeitenden aber auch im Beruflichen einen Wert, da wir hier Dinge schon anders machen.
Wir sind als Unternehmen seit 1974 im Besitz einer Stiftung. Alles, was an Gewinn herauskommt, geht daher an gemeinnützige Zwecke, meist in Projektform. Wir fragen uns also vor allem, wie können wir einen Beitrag in die Gesellschaft leisten? Das ist unternehmerisch einfach eine andere Art des Handelns und Arbeitens.
Es gibt da viele Beispiele, sei es, dass man mit regionalen Firmen zusammenarbeitet, auch wenn es anderswo günstiger wäre. Oder man bezahlt die Angestellten über dem Tarifvertrag. Da wird man manchmal durchaus belächelt von anderen in der Unternehmenswelt, die gewinnorientierter denken.
“Wir werden durchaus auch in Frage gestellt, ob das was wir tun sinnvoll ist.”
Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg
Wir werden durchaus auch in Frage gestellt, ob das was wir tun sinnvoll ist. Welchen Zweck dieses Konstrukt hat, wenn doch vereinfacht gesagt nur Leute hierherkommen, um spazieren zu gehen. Hier werde ja nichts Handfestes produziert. Solche Ansichten wühlen einen schon auf, und dann erdet dieser Ratschlag des Dalai Lama einfach und man besinnt sich auf die eigenen Werte und handelt danach, was einem sinnhaft erscheint.
Und genau darum geht es bei uns. Den Dalai Lama habe ich übrigens schon als Kind wahrgenommen, weil mein Patenonkel Buddhist war. Ich durfte ihm auch bereits drei Mal begegnen und sogar kurz mit ihm sprechen. Das erste Mal war vor etwas mehr als zehn Jahren in Passau bei einer Preisverleihung. Er ist in der Konsequenz seines friedlichen Handelns einfach eine inspirierende Person und seine Worte begleiten auch mein unternehmerisches Handeln.“
Protokoll: Daniel Ruda