Eine mehr als 20-jährige Geschichte verbindet Petra Riesterer mit Hekatron. Zum Jahreswechsel wird die gebürtige Freiburgerin nun die Geschäftsführung von Hekatron Brandschutz in Sulzburg übernehmen. Für unsere Rubrik „Gut beraten“ erklärt sie, warum ihr eine gute Streitkultur wichtig ist.
„Als ich in den Managementbereich eingestiegen bin, habe ich mich in Auseinandersetzungen manchmal persönlich angegriffen gefühlt, vor allem, wenn ich mit meinem damaligen Chef diskutierte. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum wir regelmäßig in solch konfrontative Situationen gerieten. Das hat mich damals sehr verunsichert.
In einem Meeting gab es dann, während einer unserer Diskussionen, diesen einen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Mir kamen die Tränen. Daraufhin hat mein einstiger Chef etwas gesagt, das mir die Augen öffnete. Er machte mir klar, dass wir ausnahmslos um die Sache stritten und dass es dabei nichts gäbe, was seinen Respekt und seine Wertschätzung meiner Person gegenüber beschädigen könnte.
Von diesem Moment an konnte ich intensiv und auf Augenhöhe mit ihm gemeinsam um das optimale Ergebnis kämpfen. Diese Haltung habe ich tief verinnerlicht. Wenn ich heute merke, dass ein Thema diese Auseinandersetzung braucht, kläre ich im Vorfeld: Wir ringen hier ausschließlich um die Sache.
Dieser ‚Stabilitätspakt‘ gibt meinen Mitarbeitenden Sicherheit und die Freiheit, offen in inhaltliche Auseinandersetzungen zu gehen. Ich möchte nicht meine Meinung als Vorgesetzte durchsetzen, sondern die beste Lösung für ein Problem finden. Dafür bin ich bereit, um die Sache zu streiten und ermutige meine Kollegen und Kolleginnen sowie alle Mitarbeitenden, es ebenso zu sein.
Ich bin fest davon überzeugt: Jeder braucht Sparringspartner, die Summe der Gedanken zweier Menschen ist immer besser als die Ergebnisse, die einer alleine ausheckt. Und es hat eine sehr befreiende Wirkung auch einmal zuzugeben: Hier hast du Recht.“