Mit circa 550 Mitarbeitern ist Streck einer der großen Logistiker in der Region. In den vergangenen 70 Jahren hat sich sich Steck vom Ein-Mann-Unternehmen zum mittelständischen Speditions- und Logistikdienstleister entwickelt. netzwerk südbaden hat sich mit Stefan Rehmet, 51, der seit dem 01.06.2015 neuer Geschäftsführer für den Bereich Landverkehre und Logistik in Deutschland ist, über die Entwicklungen der Branche und des Unternehmens Streck unterhalten.
netzwerk südbaden: Streck Transport hat seinen Ursprung im Dreiländereck Deutschland/Frankreich/Schweiz, es wurde vor 60 Jahren in Lörrach gegründet. Sie sind sowohl regional als auch weltweit tätig. Ist der Standort Südbaden immer noch erste Wahl, welche Rolle spielt er?
Stefan Rehmet: Streck Transport wurde am 1.8.1946 in Lörrach durch Karl Streck gegründet, demnach ist das Unternehmen am 1.8.2016 schon 70 Jahre jung.
1962 wurde die Niederlassung in Freiburg eröffnet, die aktuell mit ca. 550 Mitarbeitern der größte Standort der Gruppe ist. Ein Jahr später folgte die erste Auslandsniederlassung in Basel/CH. Im Laufe der Jahre hat sich daraus eine Organisation mit über 1.200 Mitarbeitern an 11 Standorten in Deutschland und 8 Niederlassungen in der Schweiz entwickelt, die über leistungsstarke Kooperationsnetzwerke alle logistischen Bereiche über alle Verkehrsträger hinweg weltweit abdeckt.
Die Region Südbaden wird für uns immer die 1. Wahl bleiben, da hier die Wurzeln des Unternehmens sowie ihrer Gesellschafter sind. Im Gesamtportfolio unserer Dienstleistungen sind wir in Südbaden marktführend.
netzwerk südbaden: Streck ist ein inhabergeführtes, internationales Speditions- und Logistikunternehmen. Wie haben Sie es geschafft, sich Unabhängigkeit zu bewahren?
Stefan Rehmet: Die Unabhängigkeit des Unternehmens ist für die Inhaber, die eine sehr hohe Identifikation mit dem Unternehmen haben, ein hohes Gut und wird auf finanzieller Seite durch eine hohe Eigenkapitalquote, eine für die Branche ordentliche Umsatzrendite und durch sinnvolle Investitionen gewährleistet. Gewinne werden vielfach reinvestiert und die Entwicklung des Unternehmens kontinuierlich betrieben, ohne die finanziellen und personellen Ressourcen des Unternehmens zu überfordern. Auf operativer Seite ist die Unabhängigkeit durch langjährige Kooperationen in leistungsstarken Transportnetzwerken gesichert.
netzwerk südbaden: Erfolgreiche Unternehmen in der Logistikbranche müssen innovativ sein, die Herausforderungen des Marktes sind in stetem Wandel. Streck zählt gar zu den Innovationsführern innerhalb der Branche, können Sie uns Innovationen nennen, die sie in letzter Zeit eingeführt haben?
Stefan Rehmet: Ich würde uns nicht unbedingt als Innovationsführer bezeichnen, da wirklich echte Innovationen in unserer Branche doch eher selten und zufällig entwickelt werden. Wir sind in der Branche aber sicherlich führend in der Anwendung von Innovationen, und längerfristige Planungshorizonte erlauben uns auch Investitionen in innovative Technologien.
Gleichzeitig ist das Unternehmen offen für neue Technologien und Ansätze und auch bereit, hier in Vorleistung zu treten. Wir nutzen Innovationen, wo wir sie sinnvoll für unsere operativen Prozesse erachten und wo sie uns in unserem Nachhaltigkeitsgedanken unterstützen.
Das zeigt sich u.a. im Einsatz modernster Technik im Bereich der Kontraktlogistik, im Betrieb vollautomatischer Hochregalläger, wo wir teilweise an die Grenze der technischen Machbarkeit gingen, oder im hohen Automatisierungsgrad in der Abwicklung unserer Stückgutsendungen.
Im Bereich der Gebäudetechnik nutzen wir u.a. tageslichtabhängige LED-Beleuchtung, Geothermie zum Kühlen und die Abwärme unserer IT-Server zum Wärmen unserer Gebäude.
Ebenso haben wir im Unternehmen eine hochentwickelte Methodenkompetenz, die sich insbesondere im Prozess- und Projektmanagement wiederspiegelt.
Im Bereich Luftsicherheit bieten wir unseren Kunden sowohl die Sicherheitsleistung über Röntgenkontrollen – wobei Streck die einzige Anlage in Südbaden betreibt –, als auch die Beratung und Unterstützung unserer Kunden hin zu eigenen Sicherheitskonzepten für die Luftfracht. Dies ermöglicht es uns, unseren Kunden eine wesentlich schnellere Abwicklung ihrer Luftfrachtsendungen zu bieten.
Unser eigener Lkw-Fuhrpark ist auf dem neuesten technischen Stand und mit den aktuellsten Assistenzsystemen ausgestattet.
netzwerk südbaden: Streck beschäftigt international mehr als 1000 Arbeitnehmer und wird am Markt als starke Arbeitgebermarke wahrgenommen. Wie wichtig sind Ihnen Themen wie Ausbildung, Sicherung von Arbeitsplätzen und Mitarbeiterförderung durch Fortbildung?
Stefan Rehmet: Die Personalentwicklung und damit die Ausbildung und Qualifizierung von leistungsstarken Mitarbeitern und zukünftigen Führungskräften ist eine der tragenden Säulen des Unternehmens. Im Zuge des zunehmend spürbaren Fachkräftemangels in der Logistik rekrutieren wir unsere wachsende Mitarbeiterzahl mehrheitlich aus dem eigenen Nachwuchs.
Zum 01.09.2015 haben wir alleine in der deutschen Organisation 39 neue Auszubildende in insgesamt 8 Ausbildungsberufen eingestellt.
netzwerk südbaden: Streck wurde in diesem Jahr mehrfach für seine Qualität ausgezeichnet. Welche Rolle spielt Qualitätsmanagement in Ihrem Unternehmen?
Stefan Rehmet: Eine hohe Qualität unserer Prozesse und Dienstleistungen ist in unserem Sinne gleichzusetzen mit einem hohen Maß an Kundenzufriedenheit. Daher orientieren sich unsere Qualitätsziele grundsätzlich am Kundennutzen. Das Qualitätsmanagement genießt einen sehr hohen Stellenwert im Unternehmen. Durch den hohen Qualitätsanspruch haben wir nicht nur zufriedene Kunden, sondern wir sichern dadurch auch unsere Zukunft.
netzwerk südbaden: Wie entwickeln sich die unterschiedlichen Geschäftsbereiche Ihres Unternehmens?
Stefan Rehmet: Grundsätzlich haben wir seit Jahren positive Entwicklungen in allen Geschäftsbereichen. Wir bewegen uns in allen Bereichen in volatilen Märkten, ob im interkontinentalen Bereich der Luft- und Seefracht, in den europäischen Landverkehren oder der Kontraktlogistik.
Wir spüren sehr schnell, wie sich Märkte durch politische oder wirtschaftliche Einflüsse entwickeln. Wir haben über Jahre gelernt, mit unseren Kapazitäten sehr flexibel auf diese Volatilität und den damit veränderten Bedingungen unserer Kunden zu reagieren. Darauf können sich unsere Kunden verlassen.