Ob im Supermarktregal, im Schuhgeschäft oder beim Bäcker – Kaufentscheidungen werden von Emotionen gesteuert. Wer Gefühle mit Geschichten, Marken und Designs verknüpft, punktet bei der Zielgruppe.
Text: Christine Weis
Liebe besteht aus Apfel, Hagebutte, Himbeere, Süßholzblättern und Vanille. Damit ist eine der großen Menschheitsfragen mit einem Teebeutel der Sorte „Heiße Liebe“ beantwortet. Diese Erkenntnis formuliert Max Scharnigg launig in einer Kolumne im Magazin der Süddeutschen Zeitung. „Liest man sich die Teesorten durch, dann ist mehr los als in so manchem Schlafzimmer“ schreibt er. Im Regal gibt es auch „Frecher Flirt“, „Sweet Kiss“ und „Kleine Sünde“. Passend zum Valentinstag startet das Düsseldorfer Unternehmen Teekanne eine Kampagne „Wenn aus einem frechen Flirt eine heiße Liebe wird“: Damit wird eine kleine Lovestory erzählt, visualisiert mit Herzen, Kussmund und Engelchen. Klar werden keine Gefühlsausbrüche im Supermarkt erwartet, Emotionen werden trotzdem geschürt, die Reaktion geschieht unbewusst.
Dass solche Marketingstrategien funktionieren, hat einen neurowissenschaftlichen Hintergrund. Studien belegen: 70 Prozent der menschlichen Entscheidungen basieren auf Emotionen. WEITERLESEN