Vertreterversammlung der Volksbank Freiburg billigt Jahresabschluss und wählt Philipp Frese neu in den Aufsichtsrat
Die Vertreterversammlung der Volksbank Freiburg, das höchstes Organ der 42.375 Mitglieder, billigte am 24. Juni 2015 im Konzerthaus in Freiburg ohne Gegenstimmen den Abschluss des Geschäftsjahres 2014 und folgte dem Vorschlag des Vorstands, wie in den Jahren zuvor, fünf Prozent Dividende auf die Genossenschaftseinlagen auszuschütten. Vorstand und Aufsichtsrat wurden von den Vertreterinnen und Vertretern aus Freiburg, vom Kaiserstuhl und aus dem Schwarzwald ohne Gegenstimme entlastet.
Der Vorstand der Genossenschaftsbank konnte den Vertretern erneut Zahlen eines guten Geschäftsjahres vorlegen. „Wir blicken auf ein sehr gutes Geschäftsjahr zurück“, erklärte Vorstandssprecher Uwe Barth. Die Bank sei in allen wesentlichen Kennzahlen gewachsen und habe beim betreuten Kundenvolumen erstmals die Schwelle von fünf Milliarden Euro überschritten. Die sei, so Barth, “ein überzeugender Vertrauensbeweis für das regional geprägte, stabile Geschäftsmodell.” Trotz der Niedrigzinsphase und der damit rückläufigen Zinsmarge konnte die Volksbank Freiburg ihr Betriebsergebnis um neun Prozent auf 28,9 Millionen Euro steigern. Sollte aus der Niedrigzinsphase jedoch eine dauerhafte “Ära” werden, müsse sich auch die Volksbank auf die neuen Gegebenheiten einstellen, erklärte Barth.
Vom Jahresergebnis gehen 10 Millionen Euro in die Steuerkassen, davon 4,7 Millionen Euro als Gewerbesteuern in die Region. Das gute Ergebnis erlaubt auch eine deutliche Stärkung des Eigenkapitals, insgesamt wurden 15 Millionen Euro den Reserven zugeführt. Auf Beschluss der Vertreterversammlung wird eine Dividende in Höhe von fünf Prozent an die Mitglieder ausgeschüttet.
Die Vertreterversammlung wurde über den Stand des Um- oder Neubaus der Hauptstelle in der Bismarckallee in Freiburg informiert. Noch sei nicht entschieden, ob es eine Totalsanierung oder einen Umbau gebe, betonte Uwe Barth. Ein Neubau würde einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten, die Sanierung wäre nicht wesentlich billiger. Die Bank arbeite in der Frage eng mit der Stadt Freiburg zusammen. Als Übergansquartier für die Bauphase steht das ehemalige Commerzbank-Gebäude zur Verfügung.
Die Vertreterversammlung wählte die turnusgemäß ausgeschiedenen Aufsichtsräte Veit Baudler (65), Dachdeckermeister, und Dr. Axel Schutzbach (64), Rechtsanwalt, einstimmig für eine weitere dreijährige Amtszeit wieder.
Nach 15 Jahren Tätigkeit im Aufsichtsrat ist Josef Waldvogel, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde St. Märgen, aus dem Gremium ausgeschieden. Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Harald Schauenberg würdigte sein langjähriges Engagement als große Bereicherung für die Volksbank.
Neu in den Aufsichtsrat wurde einstimmig Philipp Frese (48), gewählt. Der gelernte Bankkaufmann und Volkswirt leitet die Frese GmbH, das traditionsreiche Freiburger Tapeten- und Gardinengeschäft, zu dem auch das Psst-Bettenhaus gehört.
Für den baden-württembergischen Genossenschaftsverband gratulierte Wirtschaftsprüfer Rainer A. Haag zum guten Geschäftsjahr einer der größten Genossenschaftsbanken im Land. Fast vier von zehn Millionen Einwohnern Baden-Württembergs seien Mitglied einer Genossenschaft. Im letzten Jahr hatten die 213 Volks- und Raiffeisen-Banken im Land ihre Bilanzsummen um 3,2 Prozent Prozent auf 140 Milliarden Euro gesteigert. Dem Steuersäckel seien dadurch 358 Millionen Euro zugeflossen, die Hälfte davon in Form von Gewerbesteuer.