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Sarah Tischer: „Ich will nicht mehr Teil dieser Show sein“

  • 4. Juli 2025
Sarah Tischer
Autorin Sarah Tischer, Foto: Annette Rieger
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Wie Sarah Tischer die Züricher Finanzwelt gegen ihr eigenes Business im Schwarzwald tauschte.

Text: Christine Weis

In einer Zeit, in der Sinn immer wichtiger wird und das Landleben en vogue geworden ist, trifft Sarah Tischers Erfahrungsbericht einen Nerv. „750 Meter Glück. Raus aus der Finanzwelt und rein ins Landleben“ heißt ihr Buch, das im März im Freiburger 8Grad Verlag erschienen ist. Es lässt sich auf mehreren Ebenen lesen: als dokumentarische Erzählung eines persönlichen Umbruchs, eine junge Frau verlässt ihren gut bezahlten Job in Zürich und eröffnet eine Pension im Nordschwarzwald. Als gesellschaftliches Lehrstück einer Generation, die sich nicht länger damit zufriedengibt, am Funktionieren einer ökonomischen Ordnung beteiligt zu sein, deren Sinn sie zunehmend infrage stellt. Und als handfeste Baulektüre sowie Gründungsratgeber für ein Start-up.

750 Meter über dem Meeresspiegel, im Nordschwarzwald, liegt Igelsberg. Eine Handvoll Häuser, 250 Einwohner, eine Teilgemeinde von Freudenstadt – kein Ort, der nach Aufbruch klingt. Und doch ist es genau hier, wo Sarah Braun (so heißt sie vor ihrer Heirat im Buch) ihren Platz findet. Ursprünglich war dieser Lebensweg nicht vorgesehen. Ihre Karriere verlief zielstrebig: VWL-Studium in München und Barcelona, Auslandserfahrung, mehrere Sprachen, Anstellung im Versicherungswesen in Zürich, eigene Wohnung. „Es sah gut aus in der Rückversicherung: angenehme Arbeitsbedingungen, Anerkennung, Aufstiegschancen – und ein Privatleben. Ich war glücklich. So hätte es ewig weitergehen können.“

Doch es geht nicht weiter. Zweifel schieben sich dazwischen. „Prämien, Anteile, Gehälter, Boni, Beziehungen. Ich will bei diesem Spiel nicht mehr mitspielen. Eine große Show. Ich will nicht mehr Teil dieser Show sein. Was wir tun, schafft keinen Mehrwert für irgendwen, keinen Mehrwert für die Gesellschaft. Im Gegenteil.“ Das klingt weniger nach Rebellion als nach Relevanz. Sarah Braun beginnt, die Normen und Werte der Branche zu hinterfragen und entdeckt, dass ihre persönlichen Ziele in eine völlig andere Richtung weisen. Sie kündigt, nimmt eine Auszeit, pilgert zwei Monate auf dem Jakobsweg. „Kein Job, keine Wohnung, weniger Verpflichtung – das süße Leben der Freiheit“, schreibt sie.

Zurück im Elternhaus in Überlingen am Bodensee ist zunächst unklar, wie es weitergehen soll. Dann entschließt sie sich, das ehemalige Bauern- und Gasthaus „Schatz“ in Igelsberg zu kaufen. Die Umbauphase dauert zwei Jahre. 2017, mit 30 Jahren, empfängt sie die ersten Gäste in ihrer Black Forest Lodge, einer Unterkunft für Natur- und Sportfans. Sarah Braun formuliert teilweise idealistische Vorstellungen und Träumereien, handelt aber unternehmerisch. Sie entwickelt einen Businessplan mit Konzept, Finanzierung, Rechtsform, Zielgruppe, Marketing und Alleinstellungsmerkmal. Sie berichtet von Bankgesprächen, Förderanträgen, Genehmigungsverfahren, von der Namensfindung für die Pension, von der Auswahl des Designs bis hin zum Aufbau der Website mit Blog und Buchungssystem.

„Seit ich im Schwarzwald wohne, hat sich um mich auf ganz natürliche Art ein Netzwerk gebildet.“ – Sarah Tischer

Ebenso nimmt sie ihre Leserinnen und Leser mit auf die Baustelle und in den Baumarkt, wo man sie schon bald mit Namen kennt. Sie hat viel Unterstützung beim Ausbau und bei der Renovierung: Handwerker, Freunde, ihr Bruder und ihre Eltern geben sich die Malpinsel, Putzlappen und Nageleisen in die Hand. Nach und nach knüpft sie Kontakte im Dorf. „Seit ich im Schwarzwald wohne, hat sich um mich auf ganz natürliche Art ein Netzwerk gebildet. Dabei habe ich den Igelsbergern nicht direkt etwas gegeben. Es ist die Dankbarkeit, in diesem Ort zu leben und integriert zu werden. Und die Tatsache, dass ich mich darum kümmere, dass ein großes Haus im Ortskern nicht verkommt, sondern hergerichtet wird. Ich weiß, wen ich in Igelsberg fragen darf, wenn ein Bauprojekt einen Traktor und Bagger erfordert. Oder welchen Nachbarn ich rufen kann, wenn der Abfluss verstopf ist.“

Auch wenn die Autorin phasenweise zu ausführlich wird, ist das Buch sehr lesenswert und kann ein Vademecum für Umsteigewillige sein. Es ist keine Aussteigergeschichte mit plumper Hängemattenromantik, sondern ein Buch über einen Kurswechsel. Am Ende zieht die Autorin ein Art Bilanz: „Bisweilen bin ich blauäugig. Auch planlos. Aber nicht weltfremd. Ich bin auch Realistin. Ich stehe mit beiden Beinen auf dem Boden, habe Wirtschaft studiert und gezeigt, dass ich anpacken kann. Ich habe ein Haus renoviert und ein Unternehmen gegründet.“

Sarah Tischer, geb. Braun, Jahrgang 1987, aufgewachsen in Überlingen, studierte VWL in München und Barcelona. Nach ihrem Job in der Versicherungsbranche in Zürich lebt sie seit 2015 in Freudenstadt-Igelsberg und betreibt dort seit 2017 die „Black Forest Lodge“. Sie schreibt auch Regionalkrimis und Kochbücher.

Buchcover 750 Meter Glück

Sarah Tischer: 750 Meter Glück. Raus aus der Finanzwelt und rein ins Landleben, 8Grad Verlag, 305 Seiten, 24 Euro

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