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  • Unternehmen

Agrano: Triebkraft aus Riegel

  • 5. Juni 2025
Fermenter Biohefe Agrano
Von außen nicht sichtbar: Im Inneren des geschlossenen Fermenters wächst die Biohefe. Foto: Alex Dietrich
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Seit mehr als 25 Jahren produziert Agrano am Kaiserstuhl Biohefe. Das Unternehmen ist weltweit der einzige Hersteller, der das auf Getreidebasis tut.

Text: Christine Weis • Fotos: Alex Dietrich

Wo früher Bier gebraut und abgefüllt wurde, entsteht heute Biohefe. 1996 zog das neu gegründete Unternehmen Agrano in die Riegeler Brauerei. Bis 2003 wurde dort noch gebraut, als dann 2007 das historische Gebäude verkauft wurde, verlagerte die Biohefefabrik ihre Produktion in die einstige Abfüllanlage – auf der anderen Seite der Elz. Die Standortwahl war kein Zufall, denn Hefeherstellung und Bierbrauen teilen nicht nur eine historische Verbindung, sondern benötigen beide viel Wasser. Die eigene Quelle auf dem Firmengelände sichert die Versorgung. Und tatsächlich holten Bäckereien noch bis ins 19. Jahrhundert ihre Backhefe von den Bierbrauern – eine Tradition, die sich heute in Riegel in gewisser Weise fortsetzt.

Ralf Bredenhöller, Kaufmann und Lebensmitteltech­nologe, leitet seit 2010 die Geschäfte von Agrano. „Wir waren zunächst ein Start-up innerhalb der Martin Braun Gruppe“, berichtet der er bei einem Werksbesuch im Frühjahr. Inzwischen habe sich das Unternehmen in der Biobranche einen Namen gemacht. „Wir sind weltweit ist der einzige Hersteller, der Biohefe auf Getreidebasis produziert“, sagt er. Die Martin Braun Gruppe hat ihren Sitz in Hannover: Der Konzern ist auf Convenience-Produkte für die Back- und Süßwarenindustrie spezialisiert und gehört zur Geschwister Oetker Beteiligungen KG.

Ralf Bredenhöller

„Wir wollen den Bio-Hefemarkt vom Kaiserstuhl aus rocken und hier am
Standort noch mehr Arbeitsplätze schaffen.“
— Ralf Bredenhöller

Agrano beschäftigt heute rund 90 Mitarbeitende. Etwa 70 Prozent der Hefe werden für Bäckereien und Endverbraucher als Backhefe verarbeitet. Der Rest geht an die Lebensmittelindustrie (als Bestandteil von Saucen, Suppen, Brotaufstrichen), an Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln sowie an Tierfutterproduzenten. Unter der Marke Bioreal vertreibt Agrano Frischhefe und Trockenhefe sowie Hefeflocken zum Würzen. Ein weiteres Geschäftsfeld sind Lohnfermentationen für Biowinzer, Craftbeer-Brauer oder Start-ups aus der Foodbranche.

agrano

Noch im Entwicklungsstadium ist der ökologische Pflanzenschutz. „Bestimmte Hefepilze können das Wachstum von schädlichen Pilzen oder Bakterien unterdrücken“, erläutert Bredenhöller und ergänzt: „Hefe ist ein Multitalent.“ Durch den hohen Gehalt an Mineralstoffen, Eisen und B-Vitaminen wird Biohefe auch zunehmend im Gesundheits-, Beauty- und Anti-Aging-Bereich eingesetzt. Bei Letzterem sei die USA ein interessanter Wachstumsmarkt, gleichwohl die unstete Zollpolitik für Skepsis sorge. Zu den wichtigsten europäischen Abnehmern von Biohefe im Nahrungsmittelsektor zählen neben Deutschland auch Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Österreich, Spanien und die skandinavischen Länder.

Eindrücke aus der Biohefefabrik, wo sauber und steril zugeht.

Backboom und Hefe-Hype

In der Anfangsphase der Coronapandemie waren neben Toilettenpapier Hefe und Mehl die Topseller. „Viele Menschen haben damals das Backen für sich entdeckt, sie hatten mehr Zeit, waren zu Hause, und Ernährung spielte eine wichtige Rolle“, erinnert sich Ralf Bredenhöller. Entsprechend hätten sich ihre Auftragsbücher gefüllt. Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs sei die Pandemie aufgrund der Arbeitsauslastung, den Kontakteinschränkungen und der allgemeinen Verunsicherung eine sehr belastende Zeit gewesen, resümiert der Geschäftsführer. „Die Hygieneregeln waren dabei für uns kein Neuland, wir arbeiten ohnehin unter strengen Vorschriften“, fügt er hinzu.

„Wir verzichten komplett auf Ammoniak, Salze, Säuren, Laugen, synthetische Vitamine oder synthetische Entschäumer.“ – Ralf Bredenhöller, Geschäftsführer

Der Hefe-Hype flachte Mitte 2021 wieder ab. Knapp ein Jahr später stiegen in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine die Energiepreise. „Diese Mehrkosten haben uns hart getroffen“, berichtet der Geschäftsführer. Inzwischen hat sich Agrano mit PV-Anlage und Hackschnitzelheizung unabhängig von russischem Gas gemacht, die Investitionskosten beziffert Bredenhöller auf rund vier Millionen Euro.

Nachdem der Biomarkt sehr von der hohen Inflation getroffen wurde, zeigt sich Bredenhöller jetzt optimistisch: Die Verbraucherinnen und Verbraucher geben wieder mehr Geld für Bio-Lebensmittel aus, insbesondere junge Menschen setzen auf nachhaltige Produkte. Der 56-Jährige ist zuversichtlich und sagt selbstbewusst: „Wir wollen den Bio-Hefemarkt vom Kaiserstuhl aus rocken und hier am Standort noch mehr Arbeitsplätze schaffen.“

Seit August 2024 läuft die Hackschnitzelheizanlage.

Herstellung und Praxistest im Backforum

Wie entsteht Biohefe? Vereinfacht erklärt, vermehrt sich eine Hefestammzelle in einem Gemisch aus Quellwasser und Biogetreide. „Unser Hefestamm kommt aus dem Tessin und Schweizer Hochschulen entwickelten das patentierte Herstellungsverfahren“, erklärt Ralf Bredenhöller. Die Zelle wächst in der Regel innerhalb von 24 Stunden in einem dreistufigen Fermentationsprozess in verschiedenen Tanks. „Wir verzichten komplett auf Ammoniak, Salze, Säuren, Laugen, synthetische Vitamine oder synthetische Entschäumer“, sagt der Geschäftsführer beim Rundgang durch die Produktionshallen. Der bei der Fermentation entstehende Schaum wird mit Biosonnenblumenöl aufgelöst. Und während bei konventioneller Hefe chemische Rückstände herausgewaschen werden müssen, entfällt dieser Schritt. Es gibt damit auch kein belastetes Abwasser.

Teigmaschinen
Die Maschinen im Agrano-Backzentrum (rechts) kneten Teige für Hefezöpfe oder Brote.

Das Alleinstellungsmerkmal von Agrano gegenüber seinen Marktbegleitern ist die Nährlösung aus Biogetreide. Weizen, Dinkel und Roggen beziehen die Riegeler unter anderem von der Huber Mühle in Hohberg bei Offenburg. „Was wir machen, ist keine neue Idee: Bis zum Ersten Weltkrieg wurden Hefen ausschließlich auf Getreide fermentiert“, erklärt Bredenhöller. Erst die Getreideknappheit in den Kriegsjahren führte zur Umstellung auf Melasse, ein Nebenprodukt der Zuckerindustrie.

Am Ende der Führung geht es in das kürzlich eröffnete Backforum, ein Flachbau im Eingangsbereich des Firmengeländes. „Herzstück“ nennt der Agrano-Chef die professionell ausgestattete Backstube. Hier wird gebacken und getestet: Volumen, Treibfähigkeit, Porung, Kruste – alles werde analysiert, dokumentiert und ausgewertet. „Das sind wichtige Daten für die Weiterentwicklung unserer Rezepturen“, sagt Ralf Bredenhöller. Das Backforum dient nicht allein der Forschung, sondern ist auch ein Treffpunkt, um sich mit Partnern, Kunden, Lieferanten und Verbänden auszutauschen.

Der Geschäftsführer bezeichnet sich als leidenschaftlichen Hobbybäcker und greift gerne selbst zum Teigschaber – meist zu Hause für die Familie, gelegentlich auch im Backforum. Die Hefezöpfe, Pizzastangen, Lauchkuchen oder Kürbiskernbrote, die er und Bäckermeister Rudi Brandt dort aus dem Ofen holen, sind nicht nur Testgebäcke, sondern häufig auch Snacks für die Belegschaft.

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