Thorsten Erny ist seit November vergangenen Jahres Landrat des Ortenaukreises. Zuvor war der Volkswirt und Bankkaufmann von 2011 bis 2024 Bürgermeister von Gengenbach. Ehe er hauptamtlich in die Politik wechselte, führte er die Geschäfte des Lahrer Unternehmens Schwarzwald Eisenhandel. Hier gibt der 55-Jährige Einblicke in seinen Berufsalltag.
Wie kommen Sie zur Arbeit?
Mit dem Dienstwagen, gelenkt von einem Fahrer. Das Auto ist mein rollendes Büro. Die Ortenau ist der größte Landkreis in Baden-Württemberg, dementsprechend viel bin ich unterwegs.
Erklären Sie bitte kurz, was Sie machen.
Ich bin politischer Repräsentant der Menschen im Landkreis und leite die Verwaltungsbehörden mit rund 8700 Mitarbeitenden.
Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus?
Funktional und freundlich mit Besprechungsbereich, Schreibtisch, Kunst, Erinnerungsstücken, Pflanzen – und einem schönen Ausblick auf das Schloss Ortenberg.
Clean Desk oder kreatives Chaos – welcher Typ sind Sie?
Clean Desk. Tagsüber sammelt sich einiges auf dem Schreibtisch. Abends ist er dann wieder leer.
Welche Werkzeuge dürfen an Ihrem Arbeitsplatz nicht fehlen?
Ein aufgeladenes Handy, iPad, Block und Stift. Ich mache mir bei Gesprächen handschriftlich Notizen.
Womit lenken Sie sich am liebsten ab?
Der Arbeitsalltag ist durchgetaktet, da bleibt kein Raum für Ablenkung. Den finde ich nach Feierabend beim Joggen an der Kinzig. Natur und Familie sind mein Ausgleich.
In welchen sozialen Netzwerken sind Sie aktiv, und wofür nutzen Sie diese?
Facebook und Instagram. Damit erreiche ich auch junge Menschen mit wichtigen Informationen. Ein aktuelles Beispiel: der Spatenstich für die neue Leitstelle in Gengenbach.
Was klappt offline besser als online?
Ganz klar: das persönliche Gespräch. Es schafft Vertrauen und macht auch mehr Spaß.
Und was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am wenigsten Spaß?
Wenn bürokratische Hürden machbare Lösungen unnötig verzögern.
Wie bleiben Sie motiviert an langen Arbeitstagen?
Lange Arbeitstage gehören dazu und machen mir nichts aus. Generell motivieren mich gelungene Projekte, daraus schöpfe ich Kraft.
Was wollten Sie als Kind werden?
Erst Zirkusdirektor, dann Architekt.
Protokoll: Christine Weis