Sebastian SIadek ist Vorstand der Elektrizitätswerke (EWS) Schönau. An ihn geht diesmal die Frage nach einem Ratschlag, der ihm beruflich weitergeholfen hat. Für seine Antwort begibt sich der 43-Jährige ins Kindesalter und auf den Fußballplatz zurück. Auf dem war er zwar nicht lange aktiv, nahm aber eine Erkenntnis fürs Leben mit.
„Ich war sieben oder acht Jahre alt, habe beim FC Schönau Fußball gespielt, und davon geträumt, es wie Jogi Löw zu machen und den FC als Sprungbrett Richtung Bundesliga zu nutzen. Nun ja, ich bin dann nicht weit gesprungen. Ich hatte schon bald keine Lust mehr auf Fußball. Das lag wesentlich an einem Mitspieler, ich nenne ihn einfach mal Markus.
Er war die Tormaschine und allen derart überlegen, dass seine Dribblings, Tricks und Tacklings für Gegenspieler regelmäßig zur Demütigung gerieten. Sogar als Mitspieler konnte einem das passieren, wenn man zu langsam oder unsicher mit dem Ball am Fuß unterwegs war. Ich habe mich wahlweise als der das Gegentor zulassende Depp oder als Balllieferant für Markus gefühlt – sein ständiges „Hier! Hier! Gib ab!“ verstummte erst beim Schlusspfiff.
Ein bekennender Teamplayer
Warum ich das erzähle? Es gab da diesen Ratschlag an Markus, der mir bis heute im Kopf geblieben ist. Er saß auf der Bank der Umkleide, es war wohl Halbzeit und wir lagen zurück. Unser Trainer hat sich zu ihm runtergebeugt und eindringlich zu ihm gesagt: Markus, du kannst nicht alles allein machen, gewinnen können wir nur als Mannschaft!
Obwohl ich nie wieder Mannschaftssport betrieben habe, bin ich auch dank dieser Erfahrung ein bekennender Teamplayer geworden. Mir bereitet es unbändige Freude und gibt mir auch Kraft. Bei der EWS kümmere ich mich mit einem kleinen Team zum Beispiel um die politische Arbeit sowie um die Unternehmenskommunikation. Nur ein Beispiel: Als die neue Homepage vor ein paar Jahren kurz davor stand, live zu gehen, mussten wir uns in ein provisorisches Redaktionsbüro zurückziehen und vier Tage und Nächte quasi durcharbeiten, weil noch so viel zu tun war – auf der Zielgerade war echtes Teamplay gefragt. Das hat für mich wie ein Booster gewirkt und Kraftreserven freigesetzt.“
Protokoll: Daniel Ruda
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserer Printausgabe vom April 2021