Vielleicht hat sich im Selbstverständnis und der Strategie der großen wie der mittelständischen und auch kleinen Firmen in den letzten Jahren mehr geändert als in vielen Jahrzehnten zuvor: Die wesentlichen Veränderungen spielen sich in den Arbeitszusammenhängen selbst ab: Trugen zum Beispiel früher nicht selten gnadenlos einzuhaltende Umsatzvorschriften in der Gesamtfirma wie in einzelnen Abteilungen nur wenig zu einem gesunden Arbeitsklima bei, legt man heute sehr viel mehr Wert auf ein produktives Gespräch, auf das Netzwerken in einer Firma, durch das vielleicht sogar eher jene Umsatzziele erreichbar sind als durch bloßen Druck. Hinzu kommt eine von den Firmenleitungen verfolgte Unverwechselbarkeit der Unternehmen, durch die deren Attraktivität erhöht, eine Mitarbeiter-Offenheit und -Bindung erreicht wird, die gerade in Zeiten bedrängenden Fachkräftemangels die Anziehungskraft verstärkt. Zu diesen Schritten, die auch die corporate identity stärken, zählen gerade jene Maßnahmen der Firmenleitung, die eben nicht selbstverständlich oder erwartbar sind.
In unserem Heft berichten wir etwa über das Gewähren eines Sabbaticals oder den Erwerb von Firmenanteilen – zu denen es bei vielen Firmen bereits beachtliche Ansätze gibt. Keineswegs selbstverständlich, früher eher unüblich, ist auch die zunehmende Offenheit der Firmen nach Innen und Außen; auch dies stärkt das Engagement der Mitarbeiter und zudem das für den Erfolg so wichtige positive Image der Unternehmung in allen Richtungen. Durch den Fachkräftemangel wird natürlich auch das Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer gestärkt und dies wird wiederum durch die Firmenleitungen positiv aufgegriffen, wenn etwa die Arbeitsplatzgestaltungen sehr viel mehr im Blick auf die Wünsche und auch Erfolge der Mitarbeiter ausgerichtet werden. Übrigens haben wir bei netzwerk südbaden selbst ein Experiment in dieser Ausgabe durchgespielt: Unser Chefredakteur Rudi Raschke hat diesen Monat mit einem langen Urlaub ausgesetzt und die Mitarbeiter haben ohne ihn das vorliegende Heft gestaltet. Das Ergebnis, liebe Leserinnen und Leser, können Sie selbst prüfen. Wie wir finden: sehr gelungen! Rheinfelden mit seiner besonderen Schweiz- Beziehung, seiner Großindustrie und sozialen Unternehmen stellen wir als Umlandgemeinde vor, die immerhin bei 33.000 Einwohnern über 11.000 Arbeitsplätze verfügt. Vergessen in unserem Heft wollen wir natürlich nicht unsere interessanten Markt- und Unternehmensberichte. Wir wünschen eine sommerlich-vergnügte und auch auf Innovatives den Blick richtende Lektüre.
Herzlichst netzwerk südbaden – der Herausgeber
Daniel Schnitzler