von Rudi Raschke
„In eigener Sache“ hatte der Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon am heutigen Montag zu einer Pressekonferenz eingeladen – darin gab er in einem elf-minütigen Statement bekannt, dass er sich wieder um den Job des Rathauschefs bewerben wird. Im Interview für unsere aktuelle Ausgabe hatte er in der Woche vor Heiligabend noch angekündigt, dass er sich in den folgenden sechs Wochen entscheiden wolle, ob er 2018 wieder ins Rennen geht.
Zum raschen Entschluss hat wohl beigetragen, dass der 56 Jahre alte OB, der seit nunmehr 14 1/2 Jahren das Amt bekleidet, sich nach eigener Aussage gefragt habe, „ob es noch Spaß macht“. Für ihn sei entscheidend gewesen, dass ihm die Aufgabe tatsächlich noch viel Freude bereite, sagte Salomon, er sei weiterhin neugierig und lerne gerne dazu: „Ich gehe jeden Tag gerne ins Rathaus, die Stadt verändert sich stark und es macht großen Spaß, sie mit zu entwickeln.“
Er fühle sich mit einem Antritt bei der Wahl (voraussichtlich im April 2018) mit 57 Jahren keineswegs zu alt und wolle weiterhin Dinge weiter begleiten wie den Innenstadt-Umbau, den Stadion-Neubau für den SC, die Erschließung neuer und die Sanierung bestehender Stadtteile. Es ginge ihm angesichts einer zuletzt verunsicherten städtischen Zivilgesellschaft aber auch darum, Orientierung zu bieten und Dinge zu erklären. Bei einer erneuten Wiederwahl wolle er Kontinuität zeigen und „die Stadt zusammenhalten“.
Die Kandidatur, bei der sich nach dann 16 Jahren im Amt als Favorit sieht, „auch wenn ich wenig darauf gebe“, werde er keineswegs auf die leichte Schulter nehmen, er habe aber hierfür den Rückhalt seiner grünen Gemeinderatsfraktion und des Kreisverbands. Zugleich erteilte er Fragen nach einem dem entgegen stehenden Posten auf Landes- oder Bundesebene in welcher Konstellation auch immer eine Absage.
Im Rückblick auf die bisherigen Jahre als Oberbürgermeister bezeichnet er die zweite Amtsperiode seit 2010 als „harmonischer und konfliktfreier“, die erste Hälfte der ersten Amtszeit seit 2002 hingegen als „furchtbar“, weil die Stadt in dieser Zeit Sparprogramme gegen die Geldknappheit auflegen musste. Auf Fragen nach künftigen Aufgaben bezeichnet er es als Vision und als „Herzensprojekt“, dass die Stadt ihrem nachhaltigen Ruf weiterhin gerecht werde, dies sei wichtiger als markante „Leuchtturmprojekte. Es gehe in der nahen Zukunft darum, auch die Widersprüche Freiburgs zwischen stetigem Wachstum und Nachhaltigkeits-Ansprüchen pragmatisch unter den Hut zu bekommen. „Politik macht man für Menschen“, sagte er mit Blick auf eine mögliche dritte Amtszeit.