Für Badens größten Weinerzeuger, den Badischen Winzerkeller in Breisach, bleibt das Geschäft schwierig. Zwar ist die Welle der Kündigungen von Mitglieds-WGs bei der Genossenschaftskellerei vorerst gestoppt, aber der Weinabsatz ist ziemlich eingebrochen. Im Vorjahr sank der Weinabsatz des Winzerkellers von 18.1 Millionen Liter auf 14 Millionen Liter. Das sind 22,6 Prozent. Der Umsatz ging von 45,8 auf 40,3 Millionen Euro zurück – das sind 12 Prozent. Immerhin ist die Ernte 2014 mit 18.4 Millionen Litern wieder so ausgefallen, dass sich dies auch auf den Weinabsatz positiv auswirken könnte. Der Winzerkeller konnte um 9 Prozent höhere Preise durchsetzen, durchaus bemerkenswert im heftig umkämpften Weinmarkt. Als Erfolg hat der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Axel Hahn, bei der Jahreshauptversammlung der Genossenschaft in Breisach verbucht, dass das Traubengeld an die Mitglieder erneut erhöht werden konnte – von 8405 Euro je Hektar Fläche auf 8650 Euro. In den Kellern von Europas größter Genossenschaftskellerei lagern derzeit 24 Millionen Wein. Geplant ist für das laufende Jahr eine Absatzmenge von rund 15 Millionen Liter – es wird nicht einfach werden, bei allem Optimismus, den die Oberen des Winzerkellers bei der Jahreshauptversammlung verbreitet haben. Zumal der Badische Genossenschaftsverband in seinem Prüfungsbericht urteilte, dass „Umsatzentwicklung und Ertragslage der Kellerei nicht befriedigen können“. Dem Winzerkeller-Vorstand ist aufgetragen worden, die kritischen Punkte „abzuarbeiten“.