Für die städtebauliche Neugestaltung hatte die Wohnungsbaugenossenschaft Bauverein Breisgau im Auftrag der Gemeinde Schallstadt eine Mehrfachbeauftragung ausgelobt, zu der fünf namhafte Architekturbüros aus Freiburg und Karlsruhe eingeladen wurden.
Die Planungsaufgabe umfasst einen Realisierungsteil für eine Grundstücksfläche von 7.500 Quadratmetern und einen Ideenteil für öffentliche Freiflächen. Zum Planungsauftrag gehören ein Mehrgenerationenquartier, eine Seniorentagespflege, öffentlichen Quartiers- und Gemeinschaftseinrichtungen sowie Freiflächen auf dem Alten Sportplatz; des Weiteren eine Wohn- und Geschäftsbebauung auf dem „Böttche-Areal“ sowie Gestaltungsideen für Grün- und Freiflächen im Zuge der Anbindung an das geplante neue Rathaus und das neue Wohnquartier „Weiermatten“.
Erwartet wurden hochwertige, ansprechende Planungsansätze im Hinblick auf generationenübergreifendes, genossenschaftliches Wohnen, eine qualitätsvolle Kombination von privaten und gemeinschaftlichen Freiräumen sowie kosten- und energieeffizientes Bauen. Zur Teilnahme eingeladen wurden die Architekturbüros Amann Burdenski Munkel Presser (Freiburg), Rolf Disch SolarArchitektur (Freiburg), Grünenwald + Heyl Architekten (Karlsruhe), Hetzel + Ortholf Architekten (Freiburg) sowie Melder + Binkert Architekten (Freiburg).
Am Dienstag, 26. April 2016, tagte das Preisgericht unter dem Vorsitz von Volker Rosenstiel (Freier Architekt und Stadtplaner) zur Bewertung der anonym eingereichten Entwürfe. Neben Bürgermeister Jörg Czybulka und dem Ortsbaumeister waren zwei Vertreter aus der Bürgerschaft Schallstadt stimmberechtigt im Gremium vertreten, das sich aus Architekten, Stadtplanern, weiteren Sachverständigen und Sachkundigen sowie Vertretern des Bauvereins zusammensetzte.
Nach ausführlicher Diskussion entschied sich das Preisgericht für den Entwurf des Freiburger Büros Melder + Binkert Architekten, da es die umfangreichen Planungsaufgaben sowohl in architektonischer als auch in städteplanerischer Hinsicht am überzeugendsten gelöst hatte. In der Begründung heißt es, es seien „geschickt gestaltete, schlanke Baukörper entlang der Straßen, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen und einen angenehm proportionierten Wohnhof für das Mehrgenerationenwohnen entstehen lassen.“ Geschützt vor öffentlichen Flächen, aber sich nicht von diesen abgrenzend, sieht der Entwurf gemeinschaftlich nutzbare Flächen und private Gartenbereiche vor. Gegenüber der Kirche entsteht der Dorfplatz, der die Kirche mit Kirchturm und Vorplatz einbindet und sich entlang der Straße eigenständig entwickelt und ein einladender Auftakt in die Neue Ortsmitte schafft. Die Jury empfiehlt einstimmig, dass dieser Entwurf Grundlage für die Weiterentwicklung des Alten Sportplatzes zur Neuen Ortsmitte Schallstadt werden soll. Über das weitere Vorgehen entscheidet nun der Gemeinderat der Gemeinde Schallstadt.
Die Wettbewerbsergebnisse werden in der Zeit vom 28. April bis 4. Mai 2016 in den Räumlichkeiten der Katholischen Kirche St. Blasius in Schallstadt ausgestellt. Der Eintritt ist frei.