Südwestmetall bezeichnet Metaller-Streiks als „deutlich überzogen“
Die Metallarbeitgeber in der Region Breisgau haben die massiven Warnstreiks in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie kritisiert und der IG Metall eine Blockadehaltung/Sturheit vorgeworfen. „Die IG Metall hat zu Beginn der Tarifrunde eine unrealistische Maximalforderung aufgestellt. Seitdem hat sie sich am Verhandlungstisch keinen Millimeter bewegt“, sagte Stephan Wilcken, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Freiburg des Arbeitgeberverbands
Die Metallarbeitgeber hätten bereits in der zweiten Verhandlungsrunde ein faires Angebot auf den Tisch gelegt, das den Beschäftigten ein deutliches Reallohnplus bescheren würde. Außerdem hätten sie in der dritten Verhandlung noch einen alternativen Lösungsvorschlag für eine längere Laufzeit eingebracht, sagte Wilcken: „Jetzt ist die IG Metall am Zug.“ Die Warnstreiks in der Region bezeichnete er als „unverhältnismäßig und in der Intensität deutlich überzogen“. Streiks seien in einer Tarifrunde allenfalls als letztes Mittel zulässig, wenn die Gespräche am Verhandlungstisch zu keinem Ergebnis führen.
Wilcken verwies darauf, dass die IG Metall mit ihrer Forderung nach fünf Prozent mehr Entgelt für zwölf Monate schlicht die aktuellen Rahmenbedingungen ignoriere. Maßgeblich sei für Beschäftigung sichernde Lohnerhöhungen sei dabei der Verteilungsspielraum, der sich aus dem gesamtwirtschaftlichen Produktivitätswachstum und gegebenenfalls aus den in der Industrie durchsetzbaren Preiserhöhungen ergebe: „Beides zusammen ergibt aktuell aber nicht einmal ein Prozent.“ Wilcken mahnte eine Rückkehr zu einer verantwortungsvollen Tarifpolitik an. Immer mehr Betrieben bereite das Kostenniveau in Deutschland zunehmende Probleme. Betroffen sei insbesondere die Produktion, in der bereits Arbeitsplätze verloren gingen.