70.000 Euro sind für die Volksbank Breisgau-Süd mit einem Geschäftsvolumen von über einer Milliarde Euro sicher ein vernachlässigenswerter Betrag. Auf den ersten Blick. Tatsächlich hat das Geldinstitut, das im Markgräflerland und am Kaiserstuhl Niederlassungen unterhält 70.000 Euro investiert, um den grenznah operierenden Bankräubern das Geschäft zu erschweren. Freistehende und jederzeit zugängliche Geldautomaten sind jetzt mit einer Schutzvorrichtung versehen worden, damit kein Gas in das System eingeleitet werden kann – eine bei Gangstern beliebte Art, um Geldautomaten durch die Zündung des ausgetretenen Gases zu knacken. Zuletzt war im vergangenen Oktober ein erst kurz zuvor eingeweihter Geldautomat auf dem Gelände der Discounter Lidl und Aldi in Breisach mittels einer Gasexplosion gesprengt worden. Die unbekannt gebliebenen Täter flüchteten mit einer größeren Summe Bargeld aus dem zerstörten Kassenhaus. Bis heute hat die Sparkasse Staufen-Breisach, die zusammen mit der Volksbank Breisgau-Süd den Geldautomaten betrieben hat, noch nicht darüber entschieden, ob die Bankstelle jemals wieder eröffnet wird. Für die Vorstände der Volksbank Breisgau-Süd, Jörg Dehler und Matthias Engist ist das sicher keine Frage von erster Priorität. Die Bankmanager freuen sich vielmehr darüber, dass sie 2014 trotz nicht eben einfacher Rahmenbedingungen ein recht gutes Ergebnis erzielt haben. So ist das Kreditvolumen um 7,7 Prozent auf insgesamt 640 Millionen Euro gewachsen. Dabei spielten insbesondere Firmenkredite eine wichtige Rolle, sie nehmen heute 60 Prozent des gesamten Kreditbestands ein. Die anhaltende Niedrigzinsphase hat zwar den Zinsüberschuss deutlich geschmälert, gleichwohl wuchsen die Kundeneinlagen um 3,3 Prozent auf nunmehr 1.035 Millionen Euro. Die Bank verfügt mit 22.748 Mitgliedern über ein Eigenkapital von 95 Millionen Euro. Und 2015 wird für die Volksbank Breisgau-Süd auf jeden Fall ein spannendes Jahr. 80 Mitarbeiter inklusive der beiden Vorstände ziehen dann in der Gewerbepark Breisgau um. Dort wird derzeit eine neue Verwaltungszentrale gebaut. Die kundenrelevanten Abteilungen bleiben vor Ort erhalten, in Bad Krozingen mit rund 20.000 Einwohnern hat man jetzt im VR-Werte-Haus die gesamte Beratungskompetenz des Instituts unter einem Dach gebündelt.