Am vergangenen Wochenende hat das berühmte Spirituosenunternehmen Pernot-Ricard bekannt gegeben, dass es ab sofort die Mehrheitsanteile bei der angesagten Schwarzwälder Destillerie „Monkey 47“ übernommen hat, deren Gin weltweit Kultstatus in den Bars genießt. Über den Preis und die neue prozentuale Verteilung der Anteile herrscht Stillschweigen.
Zu Pernot-Ricard gehören neben den namengebenden Anis-Hochprozentern unter anderem Absolut Wodka und Havana Club Rum, aber auch Scotch Whisky wie Ballantines und Glenlivet sowie das Champagner Perrier-Jouet, um nur einige wenige zu nennen. „Monkey 47“ hat es in den nicht einmal sechs Jahren seit seiner Gründung 2010 mit großer handwerklicher Qualität und einer raffinierten Rezeptur zum „vielleicht prominentesten Vertreter des neuen europäischen Gins“, so das Bartender-Magazin „Mixology“ gebracht. Bis zum erwähnten Revival der überwiegend auf Waldolder-Basis entstehenden Spirituose durch die Marke „Hendricks“ nach der Jahrtausendwende war Gin überwiegend von billigen Produkten wie „Gordon’s“ repräsentiert.
Branchen-Insider vermuten, dass Pernot-Ricard mit der Übernahme vermutlich wenig an der Erfolgs-Rezeptur – „Monkey 47 wird mit heimischem Quellwasser und Preiselbeeren veredelt“ – ändern will, sondern seinem Haus eine weitere Premium-Spirituose hinzufügen möchte.
Die Marke „Monkey 47“ ist bei Black Forest Distillers im zwischen Freudenstadt und Alpirsbach angesiedelten Loßburg-Betzweiler angesiedelt, gegründet wurde die Marke von Alexander Stein und Christoph Keller. Innerhalb der auch in Deutschland gewachsenen Szene von Gin-Geheimtipps (aus München stammt beispielsweise der „Duke“-Gin) verwundert es gar nicht so sehr, dass nun der „Affe“ eine große Übernahme erfahren hat: Trotz der Schwarzwälder Heimat war das Konzept von Beginn an auf Internationalität und eine traditionelle Anmutung ausgelegt, zu sehen unter anderem auf der ausschließlich englischsprachigen und mit liebevollen Skurrilitäten geschmückten Website. (rr.)