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  • Handwerk 11/2023
  • Schwerpunkte

Schornsteinfeger: Weg vom Dach

  • 26. November 2023
Christian Dittrich
Schornsteinfegermeister Christian Dittrich hat die Weste mit Goldknöpfen und den Zylinder nur fürs Foto angelegt und aufgesetzt. Fotos: Zientarski
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Je sauberer unsere Heizungen werden, desto weniger haben Schorn­steinfeger zu tun. Dafür kommen neue Aufgaben auf den Berufsstand zu. Über die Transformation eines Handwerks.

VON KATHRIN ERMERT

Christian Dittrich sieht Freiburg oft von oben. Der Schornsteinfegermeister kennt alle Dächer in seinem Kehr­bezirk im Stadtteil Herdern. „Das ist das Schöne an unserem Beruf“, sagt er und nimmt die letzten Stufen zur großen Dachterrasse des dreistöckigen Hinterhauses in der Sandstraße, auf der zwei Schornsteine in den blauen Himmel dieses Herbsttages ragen. „Von oben sieht man auch die Kamine auf den anderen Dächern und kann schauen, ob da was kaputt ist“, erklärt er, während sein Blick über die Nachbarhäuser schweift. Es gibt viele Schornsteine auf den Altbauten in dieser Gegend. Allerdings dienen einige gar nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck, sondern beispielsweise als Kabelschächte. Und Neubauten, die mit Wärmepumpe heizen, brauchen gar keinen Kamin.

Haben Schornsteinfeger also bald nichts mehr zu tun? Mitnichten. Aber ihre Aufgaben verändern sich. Das zeigt sich bei dem Herdermer Haus. Aufs Dach ist Dittrich hier nur fürs Foto gestiegen. Seine eigentliche Arbeit erledigt er im Hof und im Keller. Der Hausbesitzer hat eine neue Heizanlage installieren lassen, die der Schornsteinfegermeister abnehmen muss. Es ist eine Hybridheizung, die aus einer Wärmepumpe im Hof und einer Gastherme im Keller besteht. Eine beliebte Variante bei mehrgeschossigen Altbauten wie diesem und vergleichbar mit Hybridautos: Die Gastherme springt ein, wenn die Wärme­pumpe an ihre Grenze kommt.

Hybrid war dabei auch Dittrichs Tätigkeit: einerseits als Energieberater, der weiß, welche Anlage für welchen Einsatz taugt und welche Förderung es dafür gibt. Und andererseits als Schornsteinfeger, der die Funktion und Sicherheit der installierten Heizung prüfen muss. Vereinfacht ausgedrückt kommen hier alte und neue Aufgaben, Tradition und Moderne zusammen. Wobei sich auch die traditionelle Arbeit des Schornsteinfegers sehr verändert hat. Er trägt zwar klassisch-schwarze Kleidung – meist allerdings moderne Fleeceweste statt Kluft mit Goldknöpfen –, hat aber nur noch selten mit Ruß und Asche zu tun. Nur wenn er Hackschnitzel­anlagen reinigt, komme er abends schwarz nach Hause, erzählt Dittrich. Oder wenn er Abluftrohre von Metzgereien, die selbst räuchern, ausbrennt. Denn das rauche derart, dass er vorher sogar die Feuerwehr informiert.

„Seit vergangenem Frühjahr ist die Beratung explodiert.“

Schornsteinfegermeister Christian Dittrich

Dittrich, 54 Jahre alt, sportlich, drahtig, arbeitet seit bald vierzig Jahren als Schornsteinfeger. Sein Rennradtrainer hatte ihn als Jugendlichen für dieses Handwerk begeistert. Er startete die Ausbildung 1985 direkt nach der mittleren Reife und absolvierte im Anschluss die einjährige Meisterschule in Ulm. Nach Gesellenjahren in Waldkirch und Freiburg erhielt er seinen ersten eigenen Kehrbezirk in Stuttgart, dann einen in Freiamt, und seit 2013 ist Dittrich für den Bezirk FR-05 zuständig, der circa 2000 Liegenschaften in Herdern, Neuberg und dem Stühlinger umfasst.

Hier kennen er und sein Geselle alle Häuser, viele Menschen, die dort wohnen, und einige Tiere. „Vögel sind ein Riesen­thema für uns“, sagt Dittrich, der gerade einer Krähe zuschaut, wie sie auf eine Walnuss hackt. „Es gibt viele kuriose Geschichten bei uns.“ Krähen zum Beispiel nutzen Schornsteine als Müllschlucker, und Elstern bauen Nester darin. Zu den vielen menschlichen Kuriositäten, die ihm begegnen („wir kommen ja in alle Häuser“) schweigt der Geschäftsmann diskret, erzählt dafür aber von eigenen Missgeschicken: „Fast jeder Schornsteinfeger hat schon einen Unfall gehabt.“ Er selbst brach sich einmal eine Rippe, als er von der Leiter fiel. Die Begeisterung für seinen Beruf hat das nicht gemindert.

Unbezahlte Kellergespräche

Der größte Teil von Dittrichs Arbeit ist gesetzlich geregelt, zumal es bei Feuer, Gas und Öl immer um Sicherheit geht. Abgelagerter Ruß oder kondensierter Holzteer könnten sich entzünden und Kaminbrände auslösen, undichte Rohre oder defekte Öfen zu Gasvergiftungen oder Explosionen führen. Solche Unfälle will das Schornsteinfegergesetz verhindern, das zum Beispiel regel­mäßige Überprüfungen („Feuerstättenschau“) vorschreibt und die Republik in rund 7500 Kehrbezirke einteilt. Die Europäische Union hat das Kehrmonopol der Schornsteinfeger 2012 zwar formal abgeschafft. Seither dürfen auch andere Kamine fegen. Viele Aufgaben bleiben aber den Bezirksmeistern vorbehalten. Die Abnahme einer neuen Heizungsanlage ist beispielsweise eine sogenannte hoheitliche Aufgabe, die nur der Meister übernehmen darf.

Auch Emissionswerte und somit den Umweltschutz regelt der Gesetzgeber. Und mit der heiß diskutierten, jüngst verabschiedeten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) will er fossile Energieträger aus den Heizungskellern verdrängen. Das Thema Heizen treibt Dittrichs Kunden sehr um. „Seit dem Frühjahr 2022 ist die Beratung explodiert“, sagt er. Wenn er beispielsweise zur Abgaswegeüberprüfung komme, überfielen ihn die Kunden mit Fragen. Diese „Kellergespräche“, wie Dittrich sie nennt, sind wichtig, damit verdient er als Schornsteinfeger aber kein Geld. Deshalb betreibt Dittrich gemeinsam mit zwei weiteren Schornsteinfegermeistern neben dem Handwerksbetrieb ein Energieberatungsunternehmen. Die U-Sieben GmbH erstellt Energieausweise und begleitet Bauleute beim Neubau oder der Sanierung. Ein Großteil der Meister ist zugleich Energie­berater. Solche Tätigkeiten kommen in Zukunft noch mehr auf das Schornsteinfegerhandwerk zu. Das merkt auch Christian Dittrichs Sohn, der gerade die Meisterschule in Ulm begonnen und dort schon in der zweiten Woche Gebäude analysiert hat.

„Auch die neuen Technologien brauchen Kontrolle.“

Schornsteinfegermeister Christian Dittrich

Rußfreies Glück

Die klassischen Reinigungs- und Kontrollarbeiten bleiben der Zunft aber noch eine Weile erhalten. Denn Gasthermen, die jetzt wie in dem Haus in Herdern eingebaut werden, halten einige Jahrzehnte. Zudem erzeugen Holzpellet- und Hackschnitzelanlagen sowie die beliebten Schwedenöfen viel Ruß und Asche. Und auch wenn es irgendwann nur noch Wärmepumpen geben sollte, verlieren Schornsteinfeger nicht ihre Arbeit. Denn diese Geräte müssten gleichfalls gewartet werden und als dafür geeignet nenne das GEG an erster Stelle Schornsteinfeger, erklärt Christian Dittrich und zeigt auf die entsprechende Stelle im Gesetzestext: „Auch die neuen Technologien brauchen Kontrolle“, sagt er. Zumal viele Wärmepumpen mit dem Kältemittel Propan gefüllt seien.

Schornsteinfeger garantieren mit ihrer Arbeit die Sicherheit von Gebäuden. Das ist auch der Grund, warum sie als Glücksbringer gelten: „Wenn der Rauchabzug geputzt, vom Ruß befreit wurde, mussten die Menschen keinen Kaminbrand fürchten, der ihnen ihr Hab und Gut nimmt. Früher liefen die Gesellen von Ort zu Ort, und wenn sie kamen, bedeutete es deshalb Glück“, erklärt Dittrich.

Auch ohne Ruß wird ihm in seinen verbleibenden Berufsjahren die Arbeit nicht ausgehen. Um die berufliche Zukunft seines Sohnes, der ihm womöglich nachfolgt, ist ihm ebenfalls nicht bang. Das „Team Schwarz“, wie eine Imagekampagne der bundesweiten Innungen den Berufsstand nennt, sieht sich als „Gestalter der Energie- und Wärmewende“ und hat weit weniger Nachwuchssorgen als manch anderes Gewerk. Schonsteinfeger wird es weiterhin geben, wenngleich ihr Name immer weniger ihre Tätigkeit beschreibt. Und sie immer seltener auf die Hausdächer steigen.

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