In der Rubrik „Gut beraten“ erzählen erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer von einem Tipp, der ihnen in ihrem geschäftlichen Tun einmal weitergeholfen hat. Brigitta Schrempp, Geschäftsführende Gesellschafterin des Lahrer EDV-Unternehmens Schrempp und Vizepräsidentin der IHK Südlicher Oberrhein, fiel auf unsere Anfrage hin direkt ein Leitsatz aus ihrer Kindheit ein, den sie quasi zu einem Lebensmotto gemacht hat.
„Meine Oma hat mir als junges Mädchen mal einen Leitsatz mitgegeben, der begleitet mich seither durch mein ganzes Leben. In der Schule hat damals etwas nicht so geklappt, wie ich es mir gewünscht und vorgenommen hatte, und da hat sie zu mir gesagt: Wenn eine Tür zugeht, geht irgendwo anders ein Fenster auf.
Nach diesem Motto habe ich seither mein ganzes Leben gestaltet. Auch in schwierigen Zeiten stehe ich dem Leben deshalb positiv gegenüber. Als mein Mann im Jahr 2012 verstorben ist, habe ich nach diesem Leitsatz gehandelt und mich entschieden, die Firma alleine weiter zu führen. Viele Menschen in meinem Umfeld sagten damals zwar, ich solle sie doch verkaufen und diese Bürde nicht alleine auf mich nehmen. Aber ich dachte mir, nein, ich ziehe das durch. Ich wollte weitermachen mit dieser Firma, die ich mit meinem Mann 1980 gegründet hatte.
Ich wollte weitermachen mit dieser Firma, die ich mit meinem Mann 1980 gegründet hatte”
Brigitta Schrempp
Das war die richtige Entscheidung für mich. Auch in anderen Situationen hat es sich unternehmerisch immer wieder gelohnt, nach jenem Leitsatz meiner Großmutter zu agieren. Die Firma ist gewachsen, unsere Software-Lösungen für die Fertigungsindustrie kommen bei den Kunden gut an. Inzwischen haben wir 85 Mitarbeiter, damals vor acht Jahren waren es noch 50 weniger. Wir legen heute vor allem großen Wert auf eine gute Ausbildung und arbeiten zum Beispiel mit der Hochschule Offenburg zusammen. Es hat sich einfach vieles gut entwickelt in den letzten Jahren.
Man muss flexibel sein im Leben, das gilt natürlich auch für unternehmerische Entscheidungen. Denn es ist wirklich so, wie meine Oma es damals gesagt hat: Wenn eine Tür zugeht, geht irgendwo anders ein Fenster auf.“
Protokoll: Daniel Ruda