Wohin mit mir? Petra Schweigert, Geschäftsführerin der Oberbadischen Bettfedernfabrik (OBB) in Lörrach, erinnert sich in der Rubrik „Gut beraten“ an einen Ratschlag, der ihr einen gelungenen Start ins Berufsleben ermöglichte.
„Während mein Freundeskreis sich zur Volljährigkeit mit der Berufswahl beschäftigte, war meine Jugend von einer Krankheit überschattet und ich hatte dementsprechend schlichtweg andere Sorgen. Aber irgendwann war die Krankheit überstanden, die Schule abgeschlossen – und ich total planlos.
Mein Vater gab mir damals für den Berufsweg den Rat: ‘Mit einer Banklehre kann man nichts falsch machen.’ Ich war zwar nicht sehr motiviert, hatte aber auch keine Alternative. So begann ich 1991 meine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Deutschen Bank in Lörrach. Entgegen der Erwartung machte mir die Ausbildung direkt großen Spaß. Nach der Ausbildung war ich im Bereich Organisation und Personalwesen tätig und mehrere Jahre Ausbildungsleiterin. Später wechselte ich in den Vertrieb, wieder eine neue Erfahrung.
Immer wieder klopfte mein Vater zwischendurch an, ob ich nicht endlich ins Familienunternehmen einsteigen wolle. Aber das hat einfach seine Zeit gebraucht und erst vor gut zehn Jahren habe ich von mir aus diesen Schritt gemacht. Am Anfang war es ein Kulturschock, von den geordneten Bank-Strukturen in ein mittelständisches, produzierendes Textilunternehmen zu kommen. Das Arbeiten in einem großen internationalen Institut hatte mich sehr geprägt.
Aber schlussendlich kamen und kommen mir diese Wurzeln bei allen weiteren Aufgaben nur zugute. Der Rat meines Vaters war ein guter. Teilweise war es zwar schwer zu begreifen, dass man nicht alles eins zu eins umsetzen oder auch voraussetzen kann, denn ein produzierendes Gewerbe ist einfach etwas komplett anderes als eine Großbank. Aber unterm Strich sind es doch die gleichen Dinge, die zählen und einen weiterbringen: Qualität, Innovation, Teamgeist, strukturelles Denken, Kundenorientierung.”
Protokoll: daru