Ob Miete oder Kauf: Es gibt Gründe, warum die Preise auf dem Immobilienmarkt für immer weniger Menschen erschwinglich sind.
Von Daniel Schnitzler
Nicht nur Geringverdiener, auch die Mittelschicht hat zusehends Probleme in Immobilien zu investieren oder eine adäquate Wohnung zur Miete zu finden. Fehlendes Bauland und hohe Baukosten lassen die Immobilienpreise in Freiburg weiter steigen.
Die Kostenexplosion in Freiburg ist laut Bauträger Jörg Gisinger auf hauptsächlich zwei Dinge zurückzuführen:
die Grundstückspreise und die Baukosten. Das fehlende Bauland führt dazu, dass die Grundstückspreise signifikant gestiegen sind und somit die Bauvorhaben erheblich teurer werden.
„Hat man vor 10 Jahren in Freiburg noch 800 EUR für den Quadratmeter Bauland bezahlt, ist es heute schnell mal das Doppelte“, gibt Jörg Gisinger zu bedenken. Ohne neu geschaffenes Bauland wird es sehr schwer den Quadratmeterpreis zu senken. Das fehlende Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage führt zu diesem erheblichen Preisanstieg.
Der zweite preistreibende Faktor sind die Baukosten. Die Bauträger haben mit immer mehr Auflagen zu kämpfen, die ein Neubauprojekt erheblich teurer werden lassen. Sei es die Dämmung, grundsätzliche Barrierefreiheit oder die Baunebenkosten etwa für Gutachter oder Ingenieure. Konnte man früher aus einer 1000 qm Bruttofläche 800 qm als Wohnraum verkaufen, sind es heute noch ca. 700 qm.
„Unser Deckungsbeitrag hat sich über die Jahre nicht verbessert, er ist gleich geblieben. Die gestiegenen Kosten werden durch die Grundstückspreise und die Baukosten verursacht.”, lässt uns Jörg Gisinger wissen. Angenehm sei die Zusammenarbeit mit den Behörden bei den Genehmigungsverfahren, betont Gisinger.
Zu was führen erhöhte Auflagen in der Baubranche? Teilweise schreiben Bauträger Gewerke aus, für die sie nicht mal ein Angebot erhalten. Die Handwerksbetriebe sind voll ausgelastet und können der Nachfrage gar nicht gerecht werden. Für die Betriebe ist es schon schwierig geeignete Fachkräfte zu bekommen, um die anfallende Arbeit zu bewerkstelligen. Die Ironie: die Fachkräfte werden Schwierigkeiten haben, sich die Mieten zu leisten. Allerdings betont Oliver Schaffer, mitverantwortlich für das Maklergeschäft bei Gisinger, dass selbst bei den Mieten in Freiburg die Nachfrage nach Wohnraum so groß ist, dass man bereit ist die hohen Mieten zu zahlen. Allerdings stellt sich die Frage, wie hoch die Mieten noch werden können.
Was könnten Lösungen sein? Abbau von bürokratischen Hürden? Förderung von bezahlbarem Wohnraum? Die Schaffung von neuem Bauland? All diese Dinge werden schon angegangen. Aber im Moment sieht es so aus, als würden diese Anstrengungen noch nicht reichen, um den Wohnraum in Freiburg bezahlbarer zu machen.