In der Landwirtschaft hat Teilen eine lange Tradition. Dass es sinnvoll ist, teure Gerätschaften für die Bewirtschaftung von Wald und Flur miteinander zu teilen, ist schon seit Ende der 1950er-Jahre die Geschäftsgrundlage der Maschinenring-Bewegung. Der Maschinenring Breisgau ist einer von rund 240 seiner Art in Deutschland und für rund 1700 bäuerliche Betriebe eine wichtige ökonomische Stütze.
VON HOLGER SCHINDLER
Bei Stefan Schweikert steht ein Miststreuer auf dem Hof, der dem Maschinenring gehört. „Der kostet neu rund 40.000 Euro“, sagt der Landwirtschaftsmeister und Vollerwerbsbauer. Der 42-Jährige führt einen Rindermasthof mit 130 Tieren und rund 100 Hektar Gelände in Allmendsberg in der Gemeinde Freiamt mit langer Tradition, ab 2007 gemeinsam mit seinem Vater und seit 2010 dann allein auf eigene Rechnung. „Wir selbst brauchen den Streuer vielleicht zwei- oder dreimal im Jahr, und so geht es den meisten Höfen“, sagt Schweikert. Eine so teure Maschine zu kaufen, mache wirtschaftlich keinen Sinn, aber ganz ohne Miststreuer gehe es eben auch nicht. Deshalb teilen sie sich das Gerät mit anderen Höfen über den Maschinenring. Pro Einsatz würden typischerweise 200 bis 400 Euro fällig. Das Finanzierungsrisiko liegt nicht bei einem einzelnen Landwirt, sondern beim Maschinenring. Über diesen laufe auch die Abrechnung, wenn ein Bauer den Miststreuer bucht und zum Gebrauch abholt. „Für mich ist der Maschinenring eine Hilfe bei der Arbeit”, betont Stefan Schweikert.