Circa 250 Priester und Ordensleute haben im Erzbistum Freiburg ab den 1950er-Jahren rund 540 Kinder und Jugendliche missbraucht. Zum Teil über Jahre. Dies ist ein Ergebnis der Arbeitsgruppe Aktenanalyse der Freiburger Missbrauchskommission. Über den Skandal und seine Folgen für die Kirche spricht der Vorsitzende der Kommission, der der Theologieprofessor Magnus Striet.
INTERVEW: SUSANNE MAERZ
Herr Striet, Sie sind seit 2018 Vorsitzender der Freiburger Missbrauchskommission, die Erzbischof Stephan Burger damals berufen hat. Hat Sie das Ausmaß des Missbrauchs und der Vertuschung vor allem der früheren Erzbischöfe Robert Zollitsch und Oskar Saier überrascht?
Vor einigen Jahren hätte es mich noch überrascht. Nach der großen, bundesweiten sogenannten MHG-Studie, die 2018 erschienen ist, und vor allem nachdem ich WEITERLESEN …