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  • Textil 04/2023
  • Unternehmen

Textilindustrie: Wie in der Wüste

  • 19. April 2023
Edina Brenner
Edina Brenner setzt sich als Hauptgeschäftsführerin des Verbands Südwesttextil für die Textil- und Bekleidungsindustrie ein. Foto: ZVG
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Die allermeiste Kleidung, die wir tragen, hat heute eine weite Reise hinter sich. In der Region, die einst ein textiles Cluster mit großen Firmen und breitem Angebot war, behaupten sich immerhin noch einige Spezialisten. 

VON KATHRIN ERMERT

Viele Älteren von uns erinnern sich an den Film, „Die Wüste lebt“. Der dokumentiert, wie sich Tiere und Pflanzen der Trockenheit und Hitze anpassen, um zu überleben und wie ein seltener Regenguss verborgenes Leben aufblühen lässt. Daran erinnerten die ersten Monate der Coronapandemie, als auf einmal allerorts, bewässert von staatlichen Zuschüssen, Maskenproduktionen aus dem Boden sprossen. Etwa in Offenburg, wo der Uniformhersteller Wintex Maschinen kaufte, 120 Menschen zusätzlich einstellte und FFP2-Masken für das Bundesgesundheitsministerium fertigte. Oder in Schopfheim, wo sich die Firma A&M als neuer Masken­hersteller gründete. 

Wie das Leben in der Wüste ist auch die Textilindustrie in Deutschland insgesamt und in Südbaden zwar seit den 1980er- und 1990er-Jahren ziemlich ausgedünnt. Aber sie ist nicht gänzlich verschwunden. „Die Textil- und Bekleidungs­industrie ist in Baden-Württemberg vielfältig aufgestellt“, sagt Edina Brenner. Sie ist Hauptgeschäftsführerin des Verbands Südwesttextil, muss ihre Branche also gut darstellen. Von Bekleidung über Heim- bis zu technischen Textilien seien hier alle Produkte vertreten, betont Brenner: „Die Wertschöpfungskette ist in Baden-Württemberg ab der Garnerzeugung bis zur Konfektion noch nahezu komplett erhalten.“ Unsere Fotostrecke in diesem Schwerpunkt zeigt eine Auswahl davon. 

Südwesttextil zählt etwas mehr als zwei Dutzend Mitglieder im Regierungsbezirk Freiburg. Es dürften ein paar mehr sein, denn die Mitgliedschaft ist in dem Verband nicht verpflichtend. Das Statistische Landesamt kommt auf gut 30 Textil- und Modehersteller im Südbadischen – erfasst aber nur Firmen mit mehr als 20 Beschäftigten. Auch diese Liste ist somit sicher nicht vollständig, ebenso wie die Zahlen der Statistiker zu Beschäftigten (knapp 2500) und Umsatz (rund 418 Millionen Euro) der südbadischen Textilunternehmen. 

Den schwierigen Bedingungen angepasst 

Klar ist, dass die Branche heute ganz anders aussieht als vor der großen Abwanderung der Produktionen Richtung Osten und Süden. Hierzulande haben jene Unternehmen überlebt, die sich – wie Flora und Fauna in der Wüste – den schwierigen Bedingungen angepasst haben. Bei den Textilern bedeutet das: Diejenigen sind noch oder wieder da, die eine Nische gefunden und sich in irgendeiner Art spezialisiert haben. In der Mode- und Kleidungsherstellung, in der die Lohnkosten eine wesentliche Rolle spielen, ist das besonders schwierig. Da funktioniert nur Maß statt Masse, wie die Beispiele Fischerkleidung in Schuttertal-Schweighausen (maßgeschneiderte Vereins- und Trachtenmode) und Schwarzwald Couture in Freiburg (handgefertigte moderne Dirndl) zeigen. 

Oder die Unternehmen behalten zwar Sitz und Wertschö­pfung im Inland, produzieren aber in anderen Ländern. So betreibt der Bademodehersteller Maryan Beachwear aus Murg am Hochrhein eigene Werke in Tschechien und China. Der T-Shirt-Shop 3 Freunde aus Konstanz hat eine Näherei in Indien gegründet, um die selbst gesteckten sozialen Standards zu erfüllen. Und die Offenburger Wintex GmbH fertigt ihre Uniformen in der eigenen Produktion in Tunesien. 

„Die Unternehmen, die hier produzieren, investieren laufend in ihre Produktionsprozesse, um diese möglichst effizient und umweltfreundlich zu halten.“

Edina Brenner, Hauptgeschäftsführerin Südwesttextil

Die meisten Textilfabriken, die in der Region überlebt haben, sind auf technische Textilien spezialisiert. Sie konnten einen Teil der teuren menschlichen Arbeit durch Maschinen er-setzen. „Die Unternehmen, die hier produzieren, investieren laufend in ihre Produktionsprozesse, um diese möglichst effizient und umweltfreundlich zu halten“, sagt Edina Brenner. Dabei sei die Automatisierung und intelligente Vernetzung der Maschinenparks ebenso wichtig wie die nachhaltige Nutzung der Ressourcen. 

Ein paar Beispiele: Die mittlerweile zu Continental gehörende Firma KEK Kaschierungen in Herbolzheim hat etwa ihre Nische in der sogenannten Kaschierung, also der Verbindung verschiedener Textilien, gefunden. Die braucht es für Autositze und -innenräume, Bürostühle, Schmuckschachteln, Wohnmobile oder Massageliegen. Global Safety Textiles produziert an seinem Standort Bad Säckingen vor allem Airbaggewebe und Airbags. Auch die Technischen Textilien Lörrach liefern ihre Vliese teilweise an die Autoindustrie, sie kommen zudem in Filteranlagen und Wäschereien zum Einsatz. Ähnlich ausgerichtet ist die J. H. Ziegler GmbH in Oberachern. Ihre Vliese und Stoffe werden für Autositze, Möbel und Gebäudeisolierung verwendet. 

Auch einige Garnhersteller produzieren mit unterschiedlichen Spezialisierungen noch in der Region. Die Zwirnerei an der Wutach in Stühlingen hat sich beispielsweise auf Fäden für Lebensmittel und Hygieneartikel ausgerichtet, etwa Teebeutel und Tampons. Madeira aus Freiburg ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für industrielles Stickgarn. Und der wohl bekannteste Garnhersteller Gütermann produziert in Gutach für Hobbyschneiderinnen und die Industrie. 

Nur kurz Geld in die Branche gegossen 

Trotz dieser Spezialisierungen bleibt es eine ständige Herausforderung, hierzulande eine Textilproduktion aufrechtzuerhalten. Denn die Unternehmen konkurrieren nicht nur mit niedrigen Löhnen in anderen Ländern, sondern auch mit deutlich geringeren Umweltauflagen und Energiekosten. Letztere hat der Ukrainekrieg verschärft. Laut einer Umfrage von Südwesttextil spitzt sich die wirtschaftliche Lage für die Textil- und Bekleidungsindustrie deshalb zu – ein Drittel der Hersteller sieht sich wegen der hohen Energiepreise existenziell bedroht. Und mehr als 40 Prozent der Unter­nehmen spielen mit dem Gedanken, die Produktion ins Ausland zu verlagern.  

Der Verband sieht die Politik in der Pflicht. Doch die hat sich in der Pandemie wenig zuverlässig gezeigt. Die Abnahmegarantien für inländisch produzierte Masken wurden nicht lang aufrechterhalten, die öffentliche Hand hat nur kurz Geld in die Branche gegossen. Deshalb blühte die Maskenproduktion der hiesigen Textilindustrie nicht lang. Weil der Bund Ende 2021 den Einkauf einstellte, hat Wintex sie wie viele andere Firmen auch wieder eingestampft und sich auf sein Kerngeschäft konzentriert. APM hingegen macht weiter, allerdings breiter aufgestellt. 

Der Regen in der Wüste dauert nur kurz, doch ihre Bewohner harren aus. 

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