Die beiden Banken Bawag P.S.K. und die Südwestbank geben bekannt, dass die BAWAG P.S.K. plane, die Südwestbank AG zu 100 Prozent zu übernehmen. Die Gespräche dafür fänden derzeit zwischen der Käuferin und den derzeitigen Eigentümern statt.
Die Südwestbank AG mit Sitz in Stuttgart und Niederlassung in Freiburg ist eine mittelständische regionale Privatbank, die seit 1922 ihr kommerzielles Bankgeschäft in Baden-Württemberg betreibt. Sie soll das Geschäftsmodell der Bawag P.S.K. ergänzen. Die Bawag P.S.K. hat ihren Sitz in Wien und entstand 2005 aus der Fusion der beiden Einzelbanken Bawag (gegründet 1922) und P.S.K. (gegründet 1883). Sie betreue rund 2,2 Millionen Privat- und Firmenkunden in ganz Österreich und verfolge ein einfaches, transparentes Geschäftsmodell, das auf niedriges Risiko, hohe Effizienz und regional auf Österreich sowie auf ausgewählte westeuropäische Staaten mit Fokus auf die DACH-Region ausgerichtet sei.
Die Bawag ist nach eigenen Angaben eine „landesweit bekannte Marke“. In Österreich war die ehemalige Gewerkschaftsbank seit 2006 in den Medien wegen der sogenannten Bawag-Affäre präsent. Verlustgeschäfte waren damals bekannt geworden, die Bank konnte gerettet werden, in den Medien war aber nicht nur die Milliardenpleite, sondern auch auch die politische Dimension des Skandals ein Thema. Heute besitzt der schon damals involvierte US-Investor Cerberus Capital Management 52 Prozent an der Bawag P.S.K., 40 Prozent hat Minderheitsaktionär GoldenTree Asset Management LP gehalten, weitere Anteile werden von verschiedenen in- und ausländischen Minderheitsaktionären gehalten.
In der Mitteilung hieß es, dass sich beide Parteien Stillschweigen im Verkaufsprozess vereinbart hätten, über weitere Angaben und über die Vertragsunterzeichnung werde zeitnah seitens der Banken informiert.