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An der Grenze

  • 16. Juli 2024
Rheinfelden
Die historische Rheinbrücke verbindet Rheinfelden auf der badischen Seite mit dem Schweizer Rheinfelden. Auf der Schweizer Seite ist wie im ganzen Land das Schwimmen im Rhein erlaubt. Auf der deutschen Seite nicht.
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Die Stadt Rheinfelden ist erst 101 Jahre alt – und damit jünger als die Industrie vor Ort. Über eine Stadt der Brücken, Bauten und ihre Hoffnung.

Text: Julia Donáth-Kneer • Fotos: Alex Dietrich

Fragt man die Menschen, die in Rheinfelden wohnen, was ihre Stadt besonders macht, hört man immer wieder: Ohne Industrie gäbe es Rheinfelden gar nicht. Das ist kein pathetischer Blick auf den Ort und seine Geschichte, sondern die Wahrheit. Rheinfelden, so weit südwestlich in Deutschland gelegen, wie es überhaupt nur geht, ist vergangenes Jahr 100 Jahre alt geworden. Der größte Betrieb der Stadt, Evonik, feierte da bereits 125-jähriges Bestehen.

Die Geschichte der Stadt hat mit dem Bau des ersten europäischen Wasserkraftwerks begonnen, das 1898 fertig­gestellt wurde. Daraufhin siedelte sich vor allem die energieintensive Industrie an: Chemieunternehmen und Aluminiumverarbeiter. Einige der allerersten Industrieunternehmen sind immer noch vor Ort: Neben Evonik zum Beispiel die Aluminium Rheinfelden Group.

Das historische Kraftwerk wurde 2011 nach einer Bauzeit von sieben Jahren durch einen Neubau der Energiedienst AG ersetzt, die mittlerweile als Naturenergie firmiert. Das neue Wasserkraftwerk produziert jährlich circa 600 Millionen Kilowattstunden Ökostrom, damit kann es etwa 170.000 Haushalte versorgen. Das alte Kraftwerk wurde rückgebaut und abgerissen.

Rheinfelden
Grüne Energie im Rhein. Das Wasserkraftwerk wurde 2011 durch einen Neubau ersetzt. Es produziert jährlich etwa 600 Millionen Kilowattstunden Strom.

Größter industrieller Arbeitgeber mit rund 1200 Mitarbeitenden ist Evonik, einer der größten Spezialchemie­konzerne der Welt. Evonik und Rheinfelden sind eng miteinander verwoben, der Ort ist quasi um die Werkshallen des Betriebs herumgewachsen. Der Konzern ist ein Konglomerat verschiedener Chemieunternehmen – in Rheinfelden sind die Vorgänger Degussa und Hüls. Seit 2007 gibt es den Zusammenschluss mit anderen Beteiligungen zu der Marke Evonik. Fußballfans kennen sie vor allem als Sponsor von Borussia Dortmund.

Auf einer Fläche von 40 Hektar entstehen 250 Chemie­produkte, insgesamt stellt Evonik am Hochrhein jährlich 300.000 Tonnen Produkte her. Der Essener Konzern, der insgesamt 33.000 Menschen beschäftigt, hatte Anfang des Jahres einen Stellenabbau angekündigt – „davon überproportional viele Führungspositionen“ – in Deutschland seien etwa 1500 Stellen betroffen. Grund sei der Umsatzverlust: 2023 erwirtschaftete Evonik rund 15,3 Milliarden Euro, das sind 17 Prozent weniger als im Vorjahr. In Rheinfelden entstehen viele Produkte für den alltäglichen Gebrauch, daher schaut Standortsprecherin Katharina Fraune optimistisch in die Zukunft: „Wir sind mit unseren Produkten gut aufgestellt. Ich mache mir keine Sorgen um den Standort.“

Neuansiedlungen geplant

Rheinfelden ist keine klassisch-bürgerliche, sondern eine Industriestadt. „Durch Rheinfelder Wirtschaftsbetriebe werden aktuell über 11.000 Arbeitsplätzen angeboten“, sagt Michael Meier, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung Rheinfelden/Baden GmbH (WST). Der Anteil der Ein- und Auspendler hält sich ungefähr die Waage. Ein interessantes Phänomen in einer Gemeinde, die direkt an der Schweizer Grenze liegt. Früher haben wesentlich mehr Menschen außerhalb gearbeitet, vor allem in Basel oder im Kanton Aargau, doch der Anteil hat sich in den vergangenen Jahren verschoben. „Als ich vor zwölf Jahren Bürgermeister wurde, war der Auspendleranteil deutlich höher“, erzählt Oberbürgermeister Klaus Eberhardt beim Gespräch im Rathaus. „Keine gute Tendenz für eine Stadt, die von Arbeit und Industrie geprägt ist.“ Noch heute gebe es über 4000 Grenzgängerbewilligungen in die Schweiz. „Das hat man an anderen Standorten in Deutschland so natürlich nicht.“

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (links, oben) ist seit zwölf Jahren im Amt. Michael Meier ist Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung Rheinfelden, die sich auch ums Stadtmarketing und Tourismus kümmert.

Um die Leute vor Ort zu halten, fing die Stadt an, weitere Gewerbeansiedlungen zu unterstützen. Arbeit gibt es hier genug. Wichtig ist, dass die Firmen bleiben – und dass neue hinzukommen. Dabei setzt Eberhardt auf Diversifizierung: Der Produktionssektor sei nach wie vor stark vertreten, doch auch die Bedeutung von Handel und Dienstleistung habe „erheblich zugenommen“. Nicht zuletzt, weil die Gemeinde den Zuzug lenkt.

„Wir wollen auch Handwerksbetrieben zeigen, dass es bei uns Entwicklungspotenzial gibt“, erklärt der SPD-Politiker. Die Stadt hat dafür in den vergangenen Jahren zwei neue Gewerbegebiete entwickelt und damit die Gesamtzahl auf sieben erhöht. Das rund sechs Hektar große Gebiet Einhäge zielt aufs Handwerk und ist gut besiedelt. Freie städtische Flächen gibt es nicht mehr. Man wollte dort vor allem die Unternehmen, die bereits vor Ort sind, dabei unterstützen, ihre bestehende Produktionsfläche zu erweitern. Hier sind zum Beispiel die Firmen Diatool, ein Hersteller von Präzisionswerkzeugen, und das 1976 gegründete Familienunternehmen Hiltensberger Gebäude­reinigung auf neuer Fläche untergekommen. Auch die Kramer GmbH, die deutschlandweit rund 300 Mitarbeitende beschäftigt und am Standort Rheinfelden Dämmtechnik für industrielle Anlagen produziert, möchte ins neue Gewerbegebiet.

Es gibt über 4000 Grenzgängerbewilligungen in die Schweiz. Das hat man an anderen Standorten in Deutschland so natürlich nicht.

klaus Eberhardt

„Die ansässigen Betriebe sollen sich weiterentwickeln können“, betont Eberhardt. Deshalb sei es wichtig, Grundstücke bereit zu haben. Er nennt ein Beispiel: Als vor ein paar Jahren der Automobilzulieferer Umicore seine Produktion nach Bad Säckingen verlagerte, verlor die Stadt rund 200 Arbeitsplätze. Dafür konnte immerhin die benachbarte Firma Dresel, ein Dienstleister in der Oberflächenveredlung, Lager- und Produktionsfläche erweitern und weitere Menschen einstellen. Man könne ohnehin nicht mit der Schweiz konkurrieren, wo bedeutend mehr Flächen zu guten Bedingungen bereitstünden. Daher muss Rheinfelden auf der deutschen Seite attraktiv bleiben. Das mit zwölf Hektar doppelt so große Gewerbegebiet Sengern wurde vor allem für den Pharmakonzern Fisher Clinical Services geschaffen, der hier auf etwa 26.000 Quadratmetern seine Europazentrale gebaut und rund 28 Millionen Euro investiert hat. Auch das Medizintechnikunternehmen Osypka investiert immer wieder in Neu- und Ausbau. Cabot, ein weltweit tätiges Industrieunternehmen der Spezialchemie, hat 1987 in Rheinfelden einen von insgesamt drei deutschen Standorten eröffnet.

Ein Türöffner, um den Pharma- und Medizintechnikstandort weiter zu stützen, findet Eberhardt: Sengern soll ein „hochwertiges Gewerbegebiet sein, bei dem wir uns noch mehr auf den pharmazeutischen, medizintechnischen Bereich spezialisieren. Es sind auch bereits Neuansiedlungen geplant“, erklärt der OB, der vor seiner Zeit in Rheinfelden stellvertretender Bürgermeister in Weil am Rhein war. „Unsere Politik lautet: Wir nehmen nicht den erstbesten, sondern wir setzen auf strukturelle Verbesserungen.“ Man sei in „guten Gesprächen“ mit Firmen, die nach Rheinfelden übersiedeln könnten, mehr wolle er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

Rheinfelden
Die lage direkt am rhein hat von anfang an vor allem Chemie- und Pharmafirmen in den Ort geholt.

Daneben gibt es vor Ort einige Unternehmen, die sich mit Nischenprodukten am Markt halten: Vogt-Plastic etwa produziert mit rund 360 Mitarbeitenden aus den Inhalten der Gelben Säcke Granulate und Compounds, die wieder in der Industrie landen, Tophat stellt Pfeile für den Bogensport her und Centra Feinwerktechnik Zubehör für den Biathlonsport.

Der größte Arbeitgeber der Region ist eine Einrichtung, die nichts mit Chemie oder Pharma zu tun hat: das St. Josefshaus in Herten. Es beschäftigt aktuell rund 1300 Menschen und gehört in Deutschland zu den führenden Behinderten­einrichtungen. In Südbaden ist sie die älteste ihrer Art.

Über die Grenze hinweg

Aktuell gibt es viel Unmut in der Stadt, weil das Kreiskrankenhaus entgegen vorherigen Absprachen verfrüht schließen musste. Denn eigentlich sollten bis zur Inbetriebnahme des neuen Zentralklinikums in Lörrach im kommenden Jahr die vier Standorte in Schopfheim, Rheinfelden sowie beide in Lörrach erhalten bleiben. Nun steht die Stadt vor größeren Problemen. Für die Eröffnung eines ambulanten medizinischen Versorgungszentrums hat man jetzt deutlich weniger Zeit und mehr Druck. Die Stimmung sei „aufgeheizt“, berichtet Klaus Eberhardt.

Dabei liegt den Rheinfeldenern die Zusammenarbeit. Verschiedene Vereinigungen wollen die Region verbinden – vielleicht, weil die Lage am Zipfel Deutschlands so speziell ist. Der Verein Chemie und Pharma am Hochrhein etwa ist eine Plattform der chemischen und pharmazeutischen Industrie und unterstützt die Zusammenarbeit mit Landkreisen, Kommunen, Verbänden, Gewerkschaft, Bürgerinnen und Bürgern. Auf Unternehmensseite dabei sind die großen Namen aus Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen: unter anderem Evonik, BASF, Novartis, RheinPerChemie, DSM und Roche.

Das Lokale Bündnis für Familie wurde 2006 gegründet. Firmen wie die Aluminium Rheinfelden Group Medizintechnikspezialist Osypka, das St. Josefshaus, die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, Evonik, Naturenergie und die Stadtverwaltung wollen Hand in Hand für eine familienfreundliche Stadtentwicklung arbeiten. Vor allem Wohnen ist ein großes Thema. „Wir hatten immer die Notwendigkeit, günstigen Wohnraum zu schaffen“, sagt Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Städtischen Gesellschaft Wohnbau Rheinfelden ist. Seit einigen Jahren wird der soziale Wohnungsbau wieder stärker gefördert. „Unser Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen. Der frei finanzierte Wohnbau schafft das schon lange nicht mehr.“

Der Wohnungsmarkt ist angespannt, die Mieten sind hoch. Die Wohnbau Rheinfelden hat einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“ investiert – vor allem, um dem Ziel der Klima­neutralität näher zu kommen. „Bereits bis Anfang 2030 soll ein Großteil der Bestandsbauten energetisch auf Vordermann sein oder im Zweifel auch energieeffizient neu gebaut werden“, berichtet Eberhardt. Er spricht von Nachverdichtung und der Nutzung brachliegender Flächen für neue Projekte. So werden in Rheinfelden zum Beispiel auf ehemaligen Parkplätzen neue Wohnanlagen errichtet. Auch sollen zunehmend Mischimmobilien aus Wohn- und Gewerbeflächen entstehen.

Die vielen Gesichter des Ortes. Die Einkaufstraße im badischen Rheinfelden. Rechts unten: Fußgängerzone im Schweizer Rheinfelden.

Rheinfelden attraktiv zu machen für seine Bürgerinnen und Bürger, darum geht es. „Rheinfelden Baden ist keine klassische Tourismusdestination“, sagt Michael Meier vom WST, der sich neben der Wirtschaftsförderung auch um Stadtmarketing und Tourismus kümmert. Was durchaus eine Rolle spiele, sei aber der Einkaufstourismus. Der Einzelhandel mache „einen beträchtlichen Anteil“ seiner Umsätze mit Menschen aus der Schweiz, die über die Grenze kommen und in die Discounter, Drogerien und Klamottenläden strömen. Von der hohen Dichte an Angeboten profitieren natürlich auch die Einwohnerinnen und Einwohner. Den vielerorts beklagten innerstädtischen Leerstand sucht man hier vergebens. Rheinfelden sei eine Stadt der kurzen Wege, berichtet eine junge Mutter. Eine andere freut sich über die immense Auswahl an Supermarktketten, aber auch über die Verfügbarkeit von Kino, Kulturveranstaltungen und Co. „Das ist ja nicht selbstverständlich für eine Stadt dieser Größe.“

Durch die Verschwisterung der beiden Rheinfeldens in der Schweiz und in Baden sind ganz besondere Möglichkeiten entstanden. Events werden gemeinsam veranstaltet, Instrumente zur Zusammenarbeit geschaffen. Mittlerweile verbindet eine Buslinie die beiden Städte. „Es gibt viele persönliche Beziehungen über die Grenzen hinweg“, berichtet Meier. Der Rhein­uferrundweg etwa wurde mittlerweile über die ganze Region ausgedehnt: von Grenzach-Wyhlen und Kaiseraugust bis Bad Säckingen und Stein.

Und auch die Rheinfeldener Einkaufsstraße setzt sich über dem Rhein weiter: Wer über die historische Brücke ins Schweizer Rheinfelden spaziert, erlebt eine Postkarten-Innenstadt mit kleinen Gassen, historischen Fachwerkhäusern und dekorativen Schaufenstern. Die meisten kommen zum Bummeln. Fürs Einkaufen und zum Essengehen ist es dann im deutschen Rheinfelden netter – zumindest, was den Geldbeutel betrifft.

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